Mittwoch 17 Uhr kam ich aus Afrika kommend ;-) zuhause an.
Gleich am nächsten Tag gings wieder in die Salzmine, ein wichtiger Kunde besuchte
uns… An Freitag war dann auspacken und Material sichten angesagt. Wegpacken
musste ich meinen Krempel nicht, aber dazu später.
In der kalten französischen Waschküche hatten meine
wasserdichten Stiefel jämmerlich versagt, beide Füße waren nass geworden. Es
sind zwar die guten Daytona Traveller, aber nach 14..15 Jahren und geschätzten
90 tkm geben auch die auf. Trotzdem hat es sich gelohnt damals etwas mehr Geld
auszugeben, Billig-Treter hätten das nicht so lange mitgemacht.
Die neuen Stiefel sollten um den Fuß etwas steifer und
dadurch sicherer sein. Sven hatte gute Erfahrungen mit seinen Sidi Adventure Link gemacht, wasserdicht, mit Kunststoffgelenken und trotzdem noch halbwegs bequem.
Und sau teuer. Ein wenig Internetrecherche brachte ein gutes Angebot zutage,
die benötigte Größe 50 ist wohl ein Ladenhüter. Also sofort schnell bestellt
und per Überweisung bezahlt. Am Samstag
hielt ich die neuen Stiefel in der Hand. Sie waren sau steif und ich stolperte
damit durch die Wohnung, mir war schleierhaft wie man damit schalten oder
bremsen soll. Und die Dicke der Sohle ist auch ein Problem, mit den +4..5 cm der
Stiefel und den +5..6 cm vom Helm gehe ich bei 2m Körpergröße straff auf eine
Höhe von 2 Meter Zehn zu, wie soll man da noch aufrecht durch die
Tankstellentür passen?
Meine neuen Stiefel, Sidi Adventure Goretex |
Wie schon gesagt hatte ich den Spanien-Krempel nicht
weggeräumt. Denn am folgenden Dienstag stopfte ich alles wieder in die Koffer und
machte mich fertig für die anstehende Männertagstour. Mit Sven und Marc ging es
für 4 Tage nach Zittau Link ins östliche Dreiländereck.
Marc und ich waren schon Ende 2015 dort zum
ostsächsischen MZ-Stammtisch. Damals ging es aber nur ein wenig durch die
ganz-ostdeutschen Landschaften, so richtig beeindruckt waren wir aber damals nicht.
Im langen Winter kam es dann im MZ-Forum durch Gespräche
mit Elli und Karsten zur Idee eine richtige Tour ins Dreiländereck zu machen
und ein paar längere Trips durch Polen und die Tschechei zu unternehmen. Sven kannte
die Gegend auch noch nicht, also war alles klar.
BMW, KTM und MZ vor einer Zittauer Tankstelle, Frühstück fassen |
Am Mittwoch dann bis Mittag in der Salzmine, wie immer
müssen die raren Urlaubstage gespart werden. Dann schnell nach Hause, in die
normale Bekleidung (=Moppedklamotten) geschlüpft und ab auf die Straße. Schon
wieder on the road, die paar Tage Arbeit nach der Spanientour waren nur ein
kurzes (leider notwendiges) Zwischenspiel. Damit die Ankunftszeit noch im
normalen Bereich lag war wiedermal Autobahn angesagt, kenne ich ja schon.
Mächtig nervig, direkt vor dem Feiertag war die Autobahn gen Osten sehr voll, diverse
Unfälle, Staus und defekte LKWs … das übliche Elend. Und mitten drin war ich,
mit kofferbestückter KTM, und deswegen mächtig eingebremst. Normalerweise fahre
ich frisch-fröhlich pfeifend zwischen den Autos durch, aber die blöden Koffer
sind hinten breiter als vorn der Lenker – ein Feindkontakt bei der
Staudurchfahrt ist dadurch wesentlich wahrscheinlicher geworden. Und den habe
ich schon mal gehabt, Wiederholung ist unerwünscht.
Deswegen ging es eher mit dem Stau als durch den Stau
durch die Landschaft. Laut Navi war die Strecke auf der Landstraße wesentlich
länger, also ruhig bleiben und weiter
mit Standgas in der Dosenschlange dahintuckern.
Ich komme ja frisch aus dem Urlaub und bin noch tiefenentspannt.
Halb 9 war ich dann bei der von mir gebuchten
Ferienwohnung. Sie war recht günstig,
und deswegen gab es bei uns schon leichte Befürchtungen in einer üblen Absteige
zu landen. Zum Glück war die Angst unbegründet, schöne praktische
Zweizimmerwohnung, und wir sind eh nur nachts hier.
Marc und Sven waren schon da, ich war also wieder mal der
Nachzügler. Abendessen hatten die Herren noch nicht, also nahmen wir das
Angebot vom sehr freundlichen Vermieter an und fuhren mit ihm und seinem Toyota
Yaris Hybrid die Viertelstunde rüber zu nem tschechischen Restaurant. Für nen Zehner gab es dort ein zünftiges Essen
inklusive Bier, was will man mehr. Um 12
lagen wir dann im wie üblich für mich zu kurzen Bett, gut das ich den Schlafsack
mitgenommen hatte.
Am nächsten Morgen halb zehn war als Treffpunkt eine Zittauer Tankstelle
ausgemacht. Mit Frühstück in unserer Ferienwohnung hielten wir uns natürlich
nicht auf, wieso Zeug dafür kaufen und hinterher abwaschen wenn es ne
Tankstelle mit Kaffee und Brötchen in Reichweite gibt.
Nach Kaffee und belegtem Laugenbrötchen kamen Karsten und
Elli und Micha zur Tanke. Schön sie nach dem fast dreiviertel Jahr wieder zu
sehen. Die nächsten 3 Tage ging es
wirklich kreuz und quer durch das Dreiländereck, Polen, Tschechland,
Deutscheland, so schnell wechselnd das man nie richtig wusste wo man nun wirklich
unterwegs war.
Elli, Karsten und Micha zeigten uns die vielen schönen
Ecken der Gegend, der mittelprächtige Eindruck vom letzten Jahr wandelte sich
stark ins Positive! Sehr schöne Gegend mit prima Motorradstrecken, meist guten
Straßen und netten Menschen. In der Tschechei und in Polen wurden wir oft von
Dosenfahrern vorbei gelassen und viele Kinder und auch Erwachsene winkten uns
in den Dörfern zu. Da macht Motorradfahren Spaß! Und der schöne Grillabend bei
Elli und Micha rundete die Sache prima ab!
Sven mit seiner BMW vor der Burg Oybin |
Burg Oybin |
Seltsame Steine am Wegesrand, in Australien hätte ich sowas erwartet, hier nicht |
Orange vor orange, und dahinter schwarz |
Kurze Pause irgendwo in der Tschechei |
Von der Motorradhöhle - Pekelné doly Link hatten wir schon gehört, Svendura war hier auch schon mal Link. Irgendwo im Wald wurde eine Sandsteinhöhle zum Bikertreff. Man kann mit seinem Motorrad in die Höhle fahren und auf dem Bock sitzend sein Bier bestellen. Mal was anderes!
Bar in der Höhle |
Angenehmes Ambiente |
Draußen sitzen kann man auch |
Viel Platz ist übern Kopf nicht, der Sand vom Felsen ging erst abends beim Duschen vollständig runter |
Zuerst wollte ich nicht in die Höhle fahren. Aber nachdem Marc von seiner schönen MZ ein paar super Fotos in der dunklen Höhle gemacht hatte wollte ich natürlich auch.
KTM im Berg |
Wieder über Tage |
Felsenburg Sloup
|
Felsenburg Sloup Link - macht Spaß durch die Gänge und über die Felsen zu klettern, aber Kopf einziehen!
Nicht ganz meine Höhe |
Der Jeschken Link ist schon aus weiter Entfernung zu sehen, ein hoher Berg mit einem Fernsehturm daruf. Die Auffahrt war recht schmal und steil, und voller Schotter. Umgeschmissen habe ich mein Mopped diesmal aber nicht.
Die Ampelreglung der Auffahrt ist noch erwähnenswert, wenn ihr mit Krad da seid einfach hochfahren, egal was die Ampel anzeigt. Dosenfahrer sollten ihr Auto unten abstellen und den Lift nehmen, der Parkplatz oben ist extrem klein. Der Weg nach oben ist logischerweise recht kurvig.
Der Jeschken vom Parkplatz |
Parkplatz auf dem Jeschken, 3€ pro Krad |
Fernsehturm in seltsamer Form, unten Restaurant, darüber Hotel, und dann nur noch Funktechnik |
Sehr weiter Blick ins Land |
Abfahrt vom Jeschken, hinter dem Bus kam der Rest der Meute |
Ellis schöne MZ 1000 ST |
Gaststätte in Sachsen, nur deutschsprachige Motorräder sind dabei |
Männertagstour mit Mutti ist auch schön! |
Gleich 4 schöne MZ, lustig wie die Leute immer schauen. Passiert einem mit der KTM nicht. |
Pause für Kaffee und Eisbecher |
Am Sonntag ging es dann leider wieder nach Hause.
Die diesjährige Männertagstour war wieder super, die
Erkundung einer bisher unbekannten Ecke Deutschlands gefiel uns sehr gut.
Schöne kurvige Gegend, geführt von motorradverrückten Leuten – Klasse! Danke an
Elli, Karsten und Micha für die super Planung der Tour und die schöne Betreuung
von früh bis spät!
Marc
und ich begleiteten Sven von Zittau nach Karlsbad quer durch die Tschechei. Von
dort fuhr Sven weiter Richtung Stuttgart und Marc und ich fuhren die 30 km gen
Norden zum Fichtelberg. Unser erster Besuch dort im Jahre 2016, sicherlich
nicht der letzte. Oben auf dem Berg war es recht frisch und windig, nach ein
bissel gucken und einem Kaffee fuhren wir schnell weiter. Der Bikertreff an der
Talsperre Eibenstock lag auf dem weiteren Weg Richtung Norden. Nun, die treudeutsche
Musik hat uns etwas irritiert, nach ner Bratwurst und nem Kaffee fuhren wir
schnell weiter. Bei meinem Besuch im Herbst war der Eindruck noch schlimmer...
Fichtelberg, das erste Mal dieses Jahr |
Wieder mal Fichtelberg. Wie man an meiner Körperhaltung sieht war es kühl und windig |
Talsperre Eibenstock, mit seltsamen Bikertreff |
Gleich hinter Eibenstock trennten sich unsere Wege, Marc
fuhr in Richtung Norden und ich düste Richtung Gera weiter…
Der kleine Osttrip macht natürlich Lust auf mehr! In
diesem Jahr werde ich noch eine Wochendtour ins Sudentenland machen und die (für
immer verlorene) Heimat meiner Familie im Sudentenland besuchen.
Und wenn ich jetzt auf meine Landkarte schaue, Norden,
Westen und Süden sind schon abgehackt. Nur der Osten fehlt noch. Eine Tour
gespiegelt zur Südkap-Tour springt einem förmlich ins Auge, durch Polen ins
Baltikum, bis nach Narwa zur russischen Grenze und dann mit der Fähre über
Helsinki zurück nach Rostock. Klingt
gut, 2017 oder 2018 … mal schauen.
Ende Mai geht es runter in die Schweiz zur Burrie-Feier
vom Werner, eine Woche später ist das
große MZ-Treffen im Spessart und danach geht es mit der Dose für 2 Wochen nach
Norwegen (endlich wieder!), es bleibt also spannend!
Und ganz spannend wird es in der Kalenderwoche 21 + X,
dann bekommt Marc angeblich sein oranges Wunder!
Gerade habe ich noch einen kleinen Gruß aus Spanien bekommen. 95 statt 80 kmh, macht 100€. War ne zweispurige autobahnähnliche Straße... Wenn man sofort bezahlt gibt es 50% Rabatt. Ich hole also mal schnell die Visakarte und bezahle die 50€! Mal schauen was noch kommt.
Die meisten schönen Fotos und das Video sind von meinem Fotografen, danke dafür!