Freitag, 2. Juni 2023

Zwei Tage Heimfahrt

Um 6 Uhr aufstehen, um 7 Uhr losfahren – und das ganze bei 4°. Der Urlaub ist wirklich vorbei.

Wir haben gestern Abend schon alles verpackt, also Frühstücken, noch die Zahnbürste einpacken und dann ab ins Auto. Diesmal fahren wir eine etwas andere Strecke als bei der Herfahrt. Nicht nach Osten über Braganca, sondern über kleine Landstraßen von Vinhais gleich nördlich  nach Spanien zu A52. Den Grenzübertritt bemerkt man hier kaum.  Nordspanien ist sehr schön, ein bissel was sieht man ja auch auf der Autobahn. Zuhause wurde vor 2 Wochen noch groß über die spanische Hitzewelle berichtet, wir hatten mittags auf Höhe Saragossa 12°C.

Gestern Abend hatten wir noch eine Übernachtung gebucht. In Brive-la-Gaillarde, irgendwo in der Mitte zwischen Bordeaux und Lyon. Knapp über 1.000 km, wer weiß ob in Bordeaux wieder Stau ist wie bei der Hinfahrt. Kurz vor 20 Uhr waren wir in dem Kaff, eigentlich hätten wir noch ne Stunde fahren können – man weiß halt vorher nicht wie es läuft. Das Navi sagt schräg gegenüber der Wohnung ist eine Tanke à Arbeitsteilung: Ich tanke und die Holde findet die Wohnung und klärt aud wo wir parken können. Ich habe leichte Schwierigkeiten beim tanken, hier muss man vorm tanken rein, sagen wie viel man tanken will, seine Visa durchziehen und dann muss man nach dem tanken nicht mehr rein weil nur der getankte Betrag abgebucht wird. In Portugal musste man teilweise ja nochmal rein und hat den Restbetrag in bar zurückbekommen. Die blonde Jungsche an der Kasse konnte natürlich kein Wort Englisch, aber irgendwie geht’s dann doch immer. Auch Anja war verwirrt, in dem Haus direkt an der Hauptstraße,  wo unsere Wohnung sein sollte,  stand  weit die Eingangstür offen. Sehr komisch, sie traute sich nicht rein. Aber direkt davor war ein langer Parkplatz frei, also Lastzug abgestellt und rein in die Hütte. An einer zweiten Tür im Haus war ein Schlüsseltresor, der mitgeteilte Code war richtig und wir konnten in die Wohnung. Nicht die beste Unterkunft der Tour, aber ok für eine Nacht.

Da wir den ganzen Tag nur rumgesessen hatten war ein Spaziergang natürlich Pflicht, einfach ne halbe Stunde in Richtung Zentrum und dann wieder zurück. Bei einem Domino holten wir uns eine Pizza. Auch hier wieder, ein junger Kerl von 25 Jahren und kein Wort Englisch. Ich glaube in der französischen Hauptschule ist Englisch kein Pflichtfach. Aber inzwischen finde ich die Verständigung mit Händen und Füßen sehr amüsierend.

 

Das Bett war zwar mit 1,90 zu kurz für mich 2m-Mann, aber das bin ich ja gewohnt. Ansonsten hatten wir eine gute Nacht verbracht in der Wohnung, schon viel besser als auf dem Parkplatz pennen.

Früh der erste Blick raus auf die Straße – Krad, Auto, Dachbox – alles noch da. Frühstücken und dann ab auf die Autobahn. Getankt hatten wir ja gestern Abend schon.

In Frankreich kann man 130 mit dem Hänger fahren. Der Hänger läuft auch bei der Geschwindigkeit stur dem Auto hinterher, also Tempomat so eingestellt und über die leeren französischen Autobahnen Richtung Heimat.

14.20 Uhr überquerten wir die Grenze nach Deutschland. Wieder machen wir alle 1 ½ bis 2h einen Fahrerwechsel, so könnte man eigentlich tagelang fahren. Brauchen wir aber nicht, 22.30 Uhr am Freitagabend kommen wir daheim an. Die Rückfahrt war recht stressfrei, kaum Stau und nicht viel Verkehr – da kann man die 2.400 km locker runterreißen.

Am nächsten Vormittag wurde dann der Lastzug zurück gebaut, Krad runter, Hänger ab, Dachbox runter… während ich an den Fahrzeugen werkelte pendelte Anja zwischen Waschmaschine und Wäschespinne.

Damit ist unsere große Jahrestour 2023 beendet.