Der Oktober war wirklich mies,
Regen, Nebel, keine Sonne- da kann man nur in Selbstmitleid zerfließen und über
die dunkle Jahreszeit jammern.
Auf gehts! |
Freitagabend wurde fix die
Tasche gepackt (Schlafsack für die langen Beine, Jeans, Turnschuh und
Zahnbürste), Samstag gings für mich früh kurz nach 7 los und gegen 10 Uhr dröhnte das
dumpfe Grollen meines Motors durch Marcs Gasse…
Endlich wieder unterwegs |
Die Fahrt durch den Herbst gen
Norden war super, bunte Wälder, Indian Summer… das trockene gelb-rote Laub tanzte
auf der Straße im Fahrtwind vom Vordermann.
Kaffee trinken mitten in Stralsund |
Ein Stück hinter der Rügen-Brücke hielten wir noch kurz an um die ersten Bilder am Wasser zu machen.
Ein paar Bilder an einem Hafen auf Rügen |
Sieht man das Krad? |
Das von Marc [das
betone ich hier deutlich! ;-) ] gebuchte Hotel erwies sich als ein recht weltoffenes Haus, die
Regenbogenfahne am Eingang, die komplette bling-bling-Einrichtung und der Junge
an der Rezeption wiesen recht stark in eine bestimmte Richtung.
Unser Hotel von außen |
Und unser romantisches Zimmer |
Da wir letztes Jahr in Rügen
mit Fischessen stark enttäuscht wurden wollten wir es dieses Jahr garnicht draufankommen lassen. Es ging kulinarisch nach
Spanien LINK, und das Ribeye-Steak war sensationell!
Nach dem super Frühstück am nächsten
Morgen war ein voller Rügentag angesagt. Entgegen dem
Uhrzeigersinn wollten wir durch die Insel donnern, und die diversen
Sehenswürdigkeiten besuchen.
Strand direkt vor dem Monsterbau |
Weiterer Blick auf das 4 km lange Gebäude, hier der neue Hotelteil |
Nochmal Strand vor dem Bau, Blick diesmal nach Osten |
Kreidefelsen am Königsstuhl |
Wegen diverser Rutschungen und
Felsabbrüchen war der Weg runter zum Strand gesperrt, wir konnten als die
Kreideküste leider nicht von Meereshöhe genießen. Stattdessen zahlen wir 8,50€ Eintritt
und sahen uns die Kreidefelsen aus der schlechteren Perspektive von oben an.
Ganz nett, Königsstuhl kann man mal gesehen haben! Wer aber mal richtige
Steilküste erleben will sollte in die Normandie fahren!
Nordkap Link. Das Nordkap (also das
von Rügen, nicht das richtige Kap) war natürlich ein Teil unser Route. Aber
wir waren dort ja schon letztes Jahr hingefahren, was Neues gibt’s dort nicht,
also nur kurze Absprache auf dem Parkplatz und weiter geht’s Richtung Dranske.
Wir wollen mal schauen wie weit wir die Halbinsel runter fahren können. Auf der
Karte sind recht weit irgendwelche Wege verzeichnet. Leider ist kurz hinter
Dranske Schluss, ein massives Tor versperrt den Weg. Direkt davor ist ein
kleiner Parkplatz, dort stellen wir die Kräder ab und laufen zum Strand. Hier
rauschen die Wellen im Jahrtausende alten Takt gegen den Strand und wir
hören andächtig für ne Viertelstunde zu und sinnieren über unser Leben...
Die Strände sind hier nur 50m auseinander, aber sehr unterschiedlich. Im Westen normaler Ostseestrand mit ewig anrollenden Wellen. Und im Osten ein sanfter See mit viel tauchenden Schwänen darauf...
Weststrand unter Dranske |
Die Strände sind hier nur 50m auseinander, aber sehr unterschiedlich. Im Westen normaler Ostseestrand mit ewig anrollenden Wellen. Und im Osten ein sanfter See mit viel tauchenden Schwänen darauf...
Sanfter Oststrand mit vielen Schwänen |
Super Tag, blauer Himmel und
Sonne - wir treiben die Kräder mit Hochdruck durch die Lande… Wenn mich jemand
nach meinem Gemütszustand gefragt hätte - „glücklich“ wäre die treffende
Beschreibung gewesen! Ein echt geiler Tag!
Nach ein paar schöne Bilder am Wasser |
Fazit Rügen: Für einen kurzen
Abstecher mit dem Motorrad oder einen kleinen Strandurlaub auf Deutschlands zweitschönster Sonneninsel reicht ein Tag aus. Zum Seele baumeln lassen und am Strand sitzen
können es auch mal 1 oder 2 Wochen sein. Aber egal wie kurz oder lang, hinfahren und nicht zuhause auf der Couch sitzen!
Wildes Wild in Putbrus |
Es ist sehr spannend und es macht
irre Spaß mit 150 beim Überholen durch die engen Baumalleen links an den
Autoschlange vorbei zu knallen. Das Rezept ist eigentlich immer das gleiche,
ordentlich mit Druck und hoher Drehzahl an der Autokolonne vorbei. Durch das
Dröhnen im Ohr und Vibrieren in der Magengegend bekommen die Dosentreiber dann
schon mit das von hinten ein oranges Geschoss auf der Überholspur vorbeizieht. Mir
kommt das eigentlich eher wie ein Computerspiel vor, mit schmerzhaft brüllenden
zwölfhunderter Zweizylinder unter mir im Godmodus an der Dosenreihe
vorbei….geile Sau!
Am Montag mussten wir leider
wieder den Rückweg antreten. Ordentlich frühstücken und dann aufs Krad.
Bis Neuruppin war wieder Landstraße
angesagt. Stellenweise schöne Kurven durch den Herbst, meistens aber nur
stumpfe Landstraßen gerade aus. „Kurvige Strecke“ ist im Navi programmiert,
aber es geht trotzdem 20 km gerade aus, dann ein Kreisverkehr und danach soll
ich wieder erst in 22 km links abbiegen…
Ab Neuruppin wieder Autobahn, die Strecke bis nach Hause hab ich auf ner halben Arschbacke abgesessen. Kurz vorm Heimathafen nochmal getankt, ein super Wochenende mit eindrucksvollen Kopfbildern war zuende.
Nochmal Tanken, mal sehen wie oft noch in diesem Jahr! |
Rügen ist immer eine kurze
Tour wert! Der Tag dort war wirklich super, wir haben genügend Good Vibrations und
Sonnenstrahlen abbekommen um in den nächsten dunklen Wochen davon zu zehren.
Und im Duett mit einem sehr
gutem Freund mit 150 kmh und auch 150 Ps (ok, Marc hat 10 Ps mehr) durch die
Landschaft zu donnern ist eh das Beste was man gegen die Herbstdepression machen
kann!
Mit der Rügensonne im Herzen
und unserem Motorgedröhn im Ohr geht’s jetzt in den Winter!