Am Sonntag morgen geht es mit
Kay 150 km rund um Jena, eine schöne geschmeidige Tour durchs Thüringer Umland.
Wieder fällt mir auf wie grün und wie schön unsere Gegend ist.
Kurz vor 12 sind wir fast
zuhause, als wir über einen Hügel fahren und kurz dahinter eine Frau leblos und
aus dem Kopf blutend auf der Straße liegt. Ein Bild das Eindruck macht, da wird
einem ganz anders! Kurz vor uns hatte schon eine Autofahrerin angehalten, sie
war gerade dabei die 110 anzurufen. Die Radfahrerin hatte es böse erwischt, das
Schlüsselbein war sicherlich gebrochen und aus einer Platzwunde am Kopf floss
das Blut die Straße runter.
Nach ewig langen 15 Minuten
(Kopfwunde abdecken und ansonsten nur da sein und gut zureden) kam dann endlich
der Krankenwagen und die Polizei. Bei uns war die Stimmung gedrückt, nix wie
nach Hause und erstmal den Schock verdauen.
Das erste Mal das ich
Ersthelfer machen musste! Ich habe noch öfters an die Geschichte gedacht und
mich gleich zur Ersthelferausbildung in der Firma eingeschrieben.
3 Stunden später fuhr ich
wieder nach Hause. Natürlich nicht den direkten Weg, sondern über kurvige
Strecke im weiten Bogen nach Süden. Eigentlich wollte ich zur
Bleilochtalsperre. 20 km davor war wiedermal die Straße wegen einer Baustelle
gesperrt. Klein-Thomas ignoriert natürlich die Verbotsschilder und fährt
einfach weiter. Und zwar gerade in die Arme von zwei blau gewandeten Gestalten
die hinter einer Kurve aus einem blauen Auto springen. Keine Ahnung warum die Sheriffs
da Sonntagnachmittag auf einer gesperrten Landstraße rumstehen. Ich hätte
vielleicht noch rotzfrech wenden können, aber das war mir zu doof. Nach dem
schockierenden Erlebnis wenige Stunden vorher war ich eher amüsiert und
gespannt was die Jungs von mir wollten. Sie waren auch sehr locker drauf, groß
abstreiten konnte ich mein Delikt ja nicht. 15€ macht es nach der
Gebührenverordnung, ich war zahlungswillig, nur mein Portemonnaie gab nur 10€ her.
Das reichte dem Wachtmeister, eh er den ganzen Schreibkram machen muss knöpft
er mir nur den 10er ab. Dann wünsche ich artig einen schönen Tag, wende und
fahre zurück.
Kleine Aufmunterung in Ziegenrück |
Die Polizisten waren zwar sehr
korrekt und freundlich, mir reicht es aber trotzdem für den heutigen Tag. Also
lasse ich die Talsperre sein und fahre nach Hause. Aber nicht ohne nochmal in
Ziegenrück anzuhalten und mir einen Cappuccino mit Vanilleeis und Apfelstrudel zu gönnen.
Zwei Wochen später steht die
nächste größere Tour an, der MZ-1000-Fahrer lädt zur großen Geburtstagsfeier in
die Schweiz ein. Die Anfahrt am Freitag wollen Marc und ich eigentlich über die
Landstraße absolvieren, aber das Wetter sieht nicht so toll aus. Deswegen geht
es erstmal die A9 im Regen runter Richtung Nürnberg. Und wieder habe ich große
Probleme bei der Fahrt im Regen. Damit die Brille nicht beschlägt muss ich die Visierbelüftung
im Helm auflassen. Durch diese Öffnung kommen aber bei starken Regen viele
Wassertropfen, welche dann auf der Innenseite vom Visier hängen. Die Sicht wird
also sehr schnell wesentlich schlechter, und die Fahrt über die Autobahn wird
sehr spannend. Den Scheiß hatte ich ja gerade erst in Frankreich gehabt. Eine
Lösung dafür gibt es zur Zeit leider nicht.
Irgendwo in Bayern |
Kurz vor Nürnberg fuhren wir
zum Glück von der Bahn runter, bei niedrigeren Geschwindigkeiten auf der
Landstraße ist es kein Problem. Erst folgten wir TomToms
Autobahn-vermeiden-Strecke, da aber die Bundesstraße bald wie eine
Autobahn aussah klopfte Marc die kurvige Strecke ins Navi – so gefällt es uns
viel besser. Das Wetter wechselte regelmäßig, nach Dauerregen folgte
Sonnenschein, und als wir komplett getrocknet waren folgte der nächste
Regenschauer.
Die schöne MZ am Bodensee |
Kurz nach 6 erreichten wir
dann das Westende vom Bodensee. Ein bissel am Ufer sitzen und relaxen war
drinne, das Hotel war nur noch 25 min entfernt.
Schlafsack und Isomatte mussten mit, deswegen die große Tasche |
100 m vorm Hotel wurden wir
plötzlich von 2 wild winkenden Menschen gestoppt. Dana und Jojo, auch auf dem
Weg zur Geburtstagsfeier. Sie hatten das Hotel gegenüber gebucht, was für ein
Zufall das wir uns getroffen haben! Die Abendgestaltung war klar, zu viert
lecker essen und viel erzählen…
Am nächsten Morgen ging es
weiter, mit unserer Fahrt und leider auch mit dem durchwachsenen Wetter. Aber
zum Glück sind wir auf den 70 km über Schweizer Nebenstraßen nur ein klein
wenig nass geworden. Schlimmer war da das Tempolimit von 80 kmh (!) und die
Schauermärchen von Strafen für Temposünder, tausende Euros, Beschlagnahmung vom
Fahrzeug und sogar Haft droht einem wenn man hier erwischt wird. Entsprechend
eingebremst ging es durch die Schweizer Landschaft, die mit ihren vielen
Kurven, schönen grünen Hügeln und vielen glücklichen Kühen durchaus ihren Reiz
hat.Wir kamen trotzdem pünktlich am Ziel an. Die geplante Wanderung auf den
nächsten Pass mussten wir leider wegen dem miesen Wetter absagen, stattdessen
ging es in ein Flugzeugmuseeum. Hier waren viele alte und ganz alte Flieger
ausgestellt – für mich natürlich viel interessanter als auf einen Hügel zu
laufen.
Werners Garage, mit dem Gespann fuhr Elli am Morgen eine Runde durch den Regen |
Am Abend gibt’s dann lecker
Hörnlibräu Link und der Gasgrill brennt. Eine
schöne Feier.
Rückfahrt durch die Schweiz, bis zum Bodensee fuhren wir mit Rene zusammen |
Am nächsten Morgen fahren wir
schon um 9 Uhr los, der Heimweg ist mit fast 800 km doch recht weit. Die
Strecke durch die Schweiz war schön zu fahren, das Stück Österreich bis zum
Bodensee war wie eine Autobahn mit Ortsschildern, eine Stadt bzw.
ein Industriegebiet nach dem anderen.
In Deutschland ging es weiter
über die Landstraße Richtung Nordost. Dunkle Wolken waren ständig am Himmel,
richtig nass wurden wir aber nicht, über Nürnberg schien dann nur noch die
Sonne. Deswegen hat die Heimfahrt richtig Spaß gemacht.
19 Uhr war ich zuhause, ein ereignisreiches
Wochenende lag hinter uns.
Und ein weiteres großes
Ereignis kam 4 Tage später:
Noch ein Kürbis ....der blanke Wahnsinn |
Trotz 2x Orange geht es morgen zum 1000er MZ-Treffen
in den Spessart, ein Highlight des Jahres!