Fazit der Tour – es war super! Sie führte mich in zwei mir
bisher unbekannte Länder, auf einen anderen Kontinent, und zwei prägnante
Punkte Europas (südlichster und westlichster Punkt) habe ich auch abhaken
können.
Was mir vorher nicht so bewusst war ist der Umfang der Tour, zeitlich
und von der Streckenlänge gleich zu unserer Nordkap-Tour 2014.
Grober Verlauf meiner Tour |
Neu war für mich das Absolvieren der Tour als
Einzelkämpfer. Es war kein Fehler, eh ich zuhause bleibe oder mit Leuten fahre
die mir nach 2 Tagen furchtbar auf den Geist gehen…. Bis auf wenige Ausnahmen
war die Solotour ok, es hat alles seine Vor- und Nachteile.
Im Vergleich zu den anderen Touren hatte ich mich
diesmal ein wenig vorbereitet und die Strecke auch grob geplant. Rückblickend
hat sich das gelohnt, die Tour war dadurch wesentlich stressfreier, da Strecke
und Unterkunft theoretisch schon klar waren. In meine Ausrüstung hatte ich auch
etwas Zeit investiert. Dadurch ist auf der Seite auch das Meiste glatt
gegangen, richtige Probleme hatte ich nicht. Die KTM hat super
funktioniert, ich hab nur paar Mal den Kettenöler an den Regen angepasst, sonst
war überhaupt nichts nötig. Auf der Rückfahrt in Frankreich habe ich mit der KTM die 50 tkm
– Marke geknackt.
Zur Tour:
Die lange Anfahrt durch halb Deutschland und ganz
Frankreich war anstrengend, ich beneide inzwischen Leute die ihr Motorrad in
den T5 laden.
Spanien ist wie Frankreich auch ein tolles Land zum
Motorradfahren, im ganzen Land Berge und meist gute Straßen. Der Bauboom der
vergangenen Jahre war an der Mittelmeerküste deutlich sichtbar, auffällig war
auch der extrem großzügige Ausbau der Straßen (5spurige Straßen mit mehreren Verkehrsinseln für eine kleine T-Kreuzung irgendwo in der Pampa...).
Die Meerenge von Gibraltar hat mich überrascht. Das
Gebiet ist erstaunlich grün wenn man von der Mittelmeerküste entlang kommt. Der
Abstand zwischen Europa und Afrika ist gering, hatte ich mir nicht so nah
vorgestellt. Den südlichsten Punkt haben die Spanier aber sehr lieblos behandelt,
ein olles Hinweisschild und ein „Betreten verboten Schild“. Die Portugiesen
haben ihr Kap wesentlich besser gestaltet.
Der Abstecher nach Ceuta hat sich gelohnt, aber auch nur
weil Ceuta in Afrika liegt. Ansonsten ist es nur eine normale spanische Stadt
mit hohem Marokkaner – Anteil, besonders im östlichen Gebiet am Grenzübergang.
Bei den ersten Stunden in Portugal fiel mir sofort der
krasse Unterschied zu Spanien auf. Portugal ist wesentlich ärmlicher als
Spanien. Die Straßen sind schmaler und schlechter, die Häuser und Städte sind
wesentlich kleiner und im schlechteren Zustand, die überall nervenden
Werbeflächen der spanischen Städte fehlen in Portugal völlig. Trotzdem ist auch
Portugal ein schönes Land, der Besuch lohnt sich auch hier.
Von beiden Ländern hatte ich vorher keine so gute
Meinung, ich war eher der Skandinavien-Fan. Das hat sich jetzt geändert!
Das war jetzt die große Tour 2016. Im Rest des Jahres kommt nur noch Kleinkram wie Schweiz, Dolos, Rügen ... Am Mittwoch gehts zur Männertagstour ins Dreiländereck bei Zittau.
Und nun noch ein paar Bilder:
Das peinlichste Foto
Ich hatte ein paar Fotos von der Steilküste gemacht. Beim
ganz langsamen zurück fahren auf die Straße ging sie an der Kante urplötzlich nach
rechts weg. Obwohl ich die Füße unten hatte war mir schnell klar das ich sie
nicht halten werde. Ich konnte nur mit den Daumen den Killschalter drücken um
den Motor aus zu machen und dann ließ ich sie sanft nach rechts kippen.
Komische Geschichte. Aufheben ging relativ problemlos, durch die Koffer lag sie
ja nicht vollständig auf der Seite.
Das schlimmste Foto
Ich fuhr einen Tag später in ein spanisches Bergdorf um mir
die Vorbereitung für ein Fest anzuschauen. Die Straßen wurden immer enger bis
sie nur noch unter 2m schmale Fußwege waren, mit steilen Stufen und Rampen. Das
Navi war hier hilflos und ich irrte mit bollerndem Motor durch die Gassen. Dann
ein Weg ins Freie, ich fuhr in den Weg, nochmal um eine Ecke und dann ging es steil
bergab… bis ich auf einer schmalen Betonrampe stand die steil runter ging und
im nirgendwo endete.
Rückwärtsgang hat mein Mopped nicht, und wenn ich beim
Wenden den Bock schon wieder umschmeiße rutscht er erstmal 2 m weiter und dann
bekomme ich ihn nie wieder hoch. Scheiß Situation! Jetzt war es
schlecht allein unterwegs zu sein. Panik bekämpfen und sachlich überlegen was
zu tun ist: Koffer abbauen und Motorrad ohne Motor zum Hang geneigt solange
rangieren bis es wieder leicht hangaufwärts steht und ich ein Stück hochfahren
kann.
5 Minuten später war es geschafft und ich habe das Foto
geschossen.
Auf dem Bild kommt die Situation natürlich nicht rüber!
Das schönste Foto
KTM in Afrika, im Hintergrund sieht man Europa |