Samstag, 15. April 2023

Ein rotes Auto und ein blauer Schlauch

Ja, der Titel ist sinnig, abwarten!

Unser Zugfahrzeug, der graue Focus, ist mittlerweile in die Jahre gekommen. 2011 als Jahreswagen gekauft, ist er jetzt 13 Jahre alt und hat knapp 300 tkm runter. Mit 10m Abstand sieht er eigentlich noch gut aus, geht  man näher ran sieht man diverse Roststellen, der Auspuff ist durch, der Kat wahrscheinlich zu, Lima und Anlasser kommen bald… Nach so langer Zeit ist die Liste recht lang und teuer.

Der graue Focus 2012 in Norwegen
Der TÜV geht zwar noch bis Januar 24, aber es stellt sich die Frage, ob der Büffel das ohne eine größere Investition mitmacht. Bei der Ende April anstehenden Urlaubsreise müssen wir 5 tkm Anfahrt bewältigen. Wenn das Auto da aussteigt ist das schlecht. Es gibt zwar keine Planung, aber in Portugal ankommen wollen wir schon. Deswegen der Entschluss, neueres Auto vor dem Urlaub kaufen.

Da ich mit dem Ford zufrieden war wurde es wieder das gleiche Modell. Aber diesmal ein Diesel (Da die Benziner inzwischen auch Aufladung und aufwendige Abgasnachbehandlung haben gilt das Argument Benziner = weniger Technik die kaputt gehen kann= günstiger auf 300 tkm gesehen nicht mehr. Und da ich bisher immer nur graue Autos hatte wurde es mal Zeit für etwas Farbe.

Also wurde für zuviel Geld eine rote Dose gekauft und die alte graue Dose für wenig Geld verkauft.

Der neue Rote, hier bei der Anprobe der Dachträger für die Dachbox

Eigentlich ist dieser Fakt keinen Eintrag in diesem Kradblog würdig, und schon gar nicht einen eigenen Beitrag. Aber es ist nach dem Kauf etwas Merkwürdiges geschehen…  

Das rote Auto musste noch ein wenig bearbeitet werden. Erst wurde eine Anhängekupplung rangebaut, dann erfolgte eine Unterboden- und Hohlraumkonservierung (damits nicht so dolle rostet). Ich fuhr also im März nicht viel damit rum, nur von der ersten Werkstatt zur zweiten.

Am Straßenrand im Regen, Tank ist 3/4 voll. Laut Anzeige...

Ende März wollten wir dann zum Familientreffen in den Harz. Wir fuhren mit dem neuen roten Auto los, und blieben kurz vor Apolda auf der B87 direkt hinter einem Kreisverkehr stehen. Der Motor ging einfach während der Fahrt aus. Strom war da, Sprit war noch für 600km im Tank, der Anlasser drehte durch, Sicherung der Dieselpumpe war ok …nur der Motor sprang nicht an. Und das mitten auf der Bundesstraße, bei Freitag-Nachmittagsverkehr und strömenden Regen. Und mit neuem Auto nach 500km. Wir wollen nach Portugal und zurück – und schaffen es nicht mal bis Apolda. Man war ich bedient!


Nach zwei Stunden kam der sehr freundliche ADAC-Mann mit dem Abschlepper. Er zog das rote Auto hoch und wir fuhren in der Kabine mit. Wir lernten: 50 km um das eigene Heim gibt es vom ADAC kein Leihwagen, auch für Plus-Mitglieder nicht. Kurze Überlegung wo uns der Abschlepper hin bringen soll. Es ging nach Jena zur Ford-Werkstatt. Dort wartete dann schon Anjas Bruder auf uns, seine Spätschicht in Jena war gerade zu Ende. Wir ließen den Liegenbleiber direkt gegenüber dem Mäcces stehen, und der Bruder brachte uns zurück nach Hause. Dort stiegen wir in Anjas rotes Auto um, und fuhren damit in den Harz zum Familientreffen.

Am Dienstag rief mich dann die Ford-Werkstatt an.

Festhalten! Im Tank war ein blauer Gummischlauch verklemmt! Er wurde durch den Tankstutzen reingesteckt um Sprit zu klauen. Dann hat er sich im Tank verklemmt und das Gestänge vom Tanksensor blockiert. Der Schwimmer des Sensors ist deshalb nur langsam abgesunken und die Anzeige im Cockpit hat trotz leerem Tank halbvoll angezeigt. Von außen hat man nix gesehen, getankt hatte ich ja bis dahin noch nicht.

Der blaue Schlauch, und der verbogene Tankgeber...

Also Liegenbleiber-Ursache: Der Schlauch hat den Tanksensor blockiert, in Tankanzeige wurde Unsinn angezeigt, ich habs nicht gemerkt und habe den Tank schlicht und einfach leer gefahren. Zu meiner Ehrenrettung: Neues Auto, geringer Verbrauch, Tankgröße war mir unbekannt, und die Tankanzeige ist ja langsam abgesunken.

Die Werkstatt baute einen neuen Tankgeber ein und montierte den Tank wieder. Der ganze Spaß kostete mich 400€. Die Ford-Gewährleistung bezahlt das nicht, ist ja Kraftstoffdiebstahl. Das Autohaus habe ich angeschrieben, die sehen natürlich keinen Grund den Schaden zu bezahlen. Ich vermute stark dass der Schlauch schon bei der Abholung im Tank war. Aber beweisen kann ich das nicht. Könnte auch beim Anhängeranbau, beim Unterbodenmann, bei mir oder auf dem Firmenparkplatz passiert sein.Die Vollkasko würde zahlen, aber 400e Schaden bei 300e SB...

Mal schauen ob ich da noch was beim Autohaus versuche, oder ob ich die 400e zum Fahrzeugkauf dazurechne und ich mich auf den kommenden Urlaub freue.

Auf jeden Fall eine seltsame Geschichte!

Ohne Schlauch fährt sich das neue Auto prima, ich hoffe ich habe jetzt ein paar Jahre Ruhe in dem Bereich und ich muss erst wieder 2035 das nächste Auto kaufen.

Die KTM, wegen Dauerregen hier in meiner "Werkstatt", bissel basteln

Zum wichtigen Thema: Am 27. April geht’s los, also in 12 Tagen. Die Kräder stehen bereit, nach dem Winter hat noch alles funktioniert, wie üblich musste ich aber die Fußbremse entlüften.