Freitag, 9. September 2022

Kleines Fazit der Bretagne-Reise

Die Anreise mit Auto und Anhänger – gute Entscheidung. Die Anfahrt verlief für uns wesentlich entspannter und auch günstiger (Kosten Anhänger außen vor gelassen). Die jeweils eine Übernachtung im Auto hinten auf dem Parkplatz war auszuhalten – hat aber noch Verbesserungspotential. Die Schaumstoff-Isomatte war zu hart und unbequem, und die Raschelei der Schlafsäcke war nervig. Beim nächsten Mal gibts eine 5cm dicke selbstaufblasende Matte vom Lidl (schon gekauft) für die Dame, und wir nehmen normale Decken zum zudecken mit. Die gefahrene Entfernung von max. 900km am Tag war auch ok, viel mehr ist dann schon anstrengend. Vom technischen Aspekt her war die Hängerfahrt auch unproblematisch. Der Auto-Verbrauch war ca. 0,8l höher als sonst und in Frankreich habe ich dann das Stützrad abgeschraubt und auf dem Hänger fest gemacht. Beim ersten, wie in Frankreich üblich, hochgelegten Fußgängerüberweg hatte es am Boden geschliffen. Die Alternative zur Hängerfahrt wäre 1.400 km Autobahn mit dem Krad gewesen, oder entsprechend längere reine Landstraßenfahrt – beides nicht machbar. An die Lästerer unter euch: Wir haben in der Bretagne einen (1.) anderen deutschen Motorradfahrer gesehen, natürlich ne BMW. Ansonsten fahren wohl recht wenig Leute auf 2 Rädern da hinter bis ans Ende der Welt.

Die Bretagne als Urlaubsland ist sehr zu empfehlen. Und unsere Planung der Tour war auch wieder perfekt, Start und Ziel ist bekannt, der Rest wird unterwegs entschieden. Dadurch konnten wir zum Beispiel am Ende auf der Halbinsel Quiberon 4 Tage bleiben und noch bissel die Seele baumeln lassen. Die Bretagne-Küste hat uns besonders gut gefallen und die alten Städte mit den Fachwerkhäusern waren schön. Highlight waren Halbinsel Quiberon – eine Seite Felsenküste mit toller tosender Brandung, die andere Seite mit Sandstrand zum relaxen und Baden. Und natürlich Mont Saint Michel, der krönende Abschluss unserer Tour.

Mont Sant Michel - Sollte man einmal im Leben gesehen haben!

Die Bretonen sind sehr freundlich, auf Französisch Guten Tag sagen und dann mit schlechtem Englisch weiter erzählen hat immer funktioniert. Wir haben keinen einzigen unfreundlichen Menschen getroffen. Auch im Straßenverkehr verlief alles sehr ruhig, man nimmt den Leuten die Vorfahrt und die bremsen noch extra ohne zu hupen ab…

Wieder daheim - mit allen 3 Fahrzeugen

Die Hotelzimmer/Ferienwohnungen waren alle ok bis sehr gut, durchschnittlich 70-80€ pro Nacht. Dazu dann noch Sprit und Futter - eine Pauschalreise vom Lidl ist günstiger...

Unsere Fahrt durch die Bretagne-in 3 Wochen einmal rum

Fazit vom Fazit: Bretagne war super, ein tolles Gebiet für eine Motorradrundreise! Und endlich wieder eine richtige lange Kradreise durch fremde Lande. Nach den Karina- und Betonjahren 20+21 endlich wieder ein großer Schluck aus der Pulle!

Zuhause angekommen ging der Alltagsterror gleich wieder los, im Winter werden wir alle erfrieren, der Russe überrennt uns und die Inflation frisst unser Vermögen auf… Wer hätte gedacht das wir mal froh sind ne stinkende platzraubende Ölheizung zu haben, mit 4 Kubik vollen Tanks und 2 Jahren Reichweite. Und unser Geld haben wir in Betongold investiert, das ist also inflationssicher angelegt, die Hausfinanzierung mit 1,1% Zinsen sieht bei 9% Inflation auch nicht so verkehrt aus…

Uns haben die 3 Wochen Frankreich sehr gut gefallen. So gut dass wir Ende September nochmal dahin fahren wollen. Die ganzen unschönen Nachrichten ausblenden und nochmal ein paar schöne Momente Lebensglück sammeln! Im Winter werden dann keine Nachrichten geschaut und nur an den Fotobüchern gebastelt.

Allerdings geht es in 2 Wochen dann nicht in den Westen sondern in Richtung Süden ins Mittelmeer. Die Anfahrt erfolgt wieder mit Auto und Hänger, dadurch müssen wir dann auf der Rückfahrt nicht sorgenvoll auf die Temperaturen am Brenner schauen und Angst vor Schneefall haben. Bis dahin muss ich mich noch um meinen neuen Helm kümmern, die Stromversorgung vom Navi fixen und den Hänger muss ich noch auf ein-Krad-Betrieb umrüsten. Ein bissel ist also noch zu tun.

Das Hotel bei Liverno ist für die Wochenenden von Hin- und Rückreise gebucht, dazwischen bleibt die Dose dort stehen. Die Fähre habe ich auch gerade noch gebucht, auf Korsika ist alles noch offen. Mal schauen wohin der Fahrtwind uns treibt.