Donnerstag, 12. Juli 2018

Mit der Fähre von Larne in Nordirland nach Cairnryan in Schottland

Heute früh wurden wir von der B&B-Mama rührend umsorgt. Lecker Rührei und Toast und soviel Butter wie wir wollten…
Kurz vor 11 sind wir dann in Richtung Hafen losgefahren. An der Tanke kurz davor wollte ich dann nochmal meinen Reifen aufpumpen, hinten fehlt ein bissel. Aber das Gerät war defekt. Es ist etwas schwierig in Irland Luft in die Reifen zu bekommen, die meisten Tankstellen sind mit den Schläuchen ausgerüstet an denen am Ende ein 20cm langer Griff aus Metall ist. Damit komme ich wegen meiner Speichenräder und Bremsscheiben nicht ans Ventil. Winkelventile oder ein eigener kleiner Kompressor wäre die Lösung… notieren für die nächste Tour!
Halb 12 sind wir dann beim Hafen, Tickets hatten wir gestern schon gekauft, bleibt nur warten bis um 1.
Halb 1 halte ich es nicht mehr aus, wir springen aufs Krad und fahren zum Schalter (bei Fähren bin ich immer etwas hibbelig….keine Ahnung wieso).
Leider ist unmittelbar vor uns ein Reisebus an den Schalter gefahren, das dauert. Und ich traue meinen Augen nicht: Die Leute werden von den Grenzbeamten oder was das waren einzeln aus dem Bus geholt, befragt, und dann mit Metalldetektor abgescannt und mit den Händen von oben bis unten abgetastet. Erstaunlich, bei der Fähre von Nordirland nach Schottland so ein Aufwand! Und was machen die mit uns? Müssen wir den ganzen Gepäck – Krempel aufmachen damit sie es durchsuchen können?
Die Dame in gelber Weste winkt uns vor, fragt ob das alles unser Gepäck sei, ob wir extra Sprit hätten, und nachdem ich ihre Fragen beantwortet hatte wünscht sie uns eine gute Überfahrt. Wir mussten weder Ausweis zeigen noch unsere Helme abnehmen. Komische Geschichte!
Die Motorradfahrer haben in Larne eine eigene Wartespur. Da wir die Ersten waren standen wir ganz vorne. Direkt nach uns kam ein BMW-Fahrer den wir in Bushmills vor der Destille schon gesehen hatten.
Eine halbe Stunde hatten wir noch, also gingen wir nochmal in den Gift-Shop und kauften ein kitschiges irisches Schaf und ein Guinness -Kartenspiel.
Zurück am Mopped kam dann gleich eine Hafenmitarbeiterin zu uns und sagte das wir als erste vor den Pkws in die Fähre fahren sollen. Also Helm auf, Motor an und ab aufs große Hafengelände. Die anderen 2 Motorradfahrer folgten mir. Groß verfahren konnte ich mich zum Glück nicht, bald war die European Highlander vor uns, rauf auf die Rampe und ab in den Schiffsbauch. Wir wurden ordentlich eingewiesen, der Spanngurt zum festmachen lag schon bereit. Wieder ein Stück Stoff als Schutz auf den Sitz, dann ein breiter Spanngurt drüber, festgespannt und gut ist es.
Den Tankrucksack nahmen wir mit, der restliche Krempel blieb am Krad. In der Bar ganz vorn im Bug okkupierten wir eine bequeme Ecke und machten es uns für die 2 Stunden gemütlich. Gut das ich mir ein spannendes Buch aufs Handy geladen hatte.
Die Zeit verging recht schnell, Seegang ab es kaum. Schottland erschien vor uns, das Schiff machte an der Rampe fest und das Fahrzeugdeck wurde wieder für die Passagiere geöffnet.
Die Kräder standen noch, die Spanngurte musste man selber lösen. Mit etwas ziehen und rütteln drehte sich der Gurt etwas raus und ich konnte den Hacken aus dem Bodenschlitz ziehen. Der BMW-Kollege nebenan kam garnicht zurecht, wahrscheinlich wusste er nicht wie das Gurtschloß auf geht. Also zwischen die Moppeds gedrängt und dem Kollegen geholfen. Dann fuhren die Autos von nebenan vor Richtung Heck und wir reihten uns in die Schlange ein und fuhren aus dem Schiff.
Draußen stand auch wieder Grenzpolizei inklusive Drogenhund, sie sahen sich aber nur gelangweilt die Autoschlange an.
Raus aus dem Hafen und rauf auf die Schnellstraße. Erst dunkle Wolken und 10 min Nieselregen, dann blauer Himmel Sonnenschein, dann wieder 10 min Nieselregen….das Wetter war heute bunt gemischt.
Nach 90 Minuten erreichten wir dann in Dumfries unser Hotel. Für nur 40 Pfund ein annehmbares Zimmer, ich hatte anderes befürchtet.
Auspacken, umziehen, und dann eine Stunde durch die Stadt spazieren….wenn ihr mal in Schottland Urlaub macht – Dumfries muss man nicht gesehen haben.
Dann ins Restaurant nebenan, Guinness und Fish and Chips stehen auf dem Speiseplan.
Morgen geht's weiter nach Newcastle in England.