Die Kurzdaten der Tour: 3 Wochen, 3.300 km mit dem Krad, keine besonderen Vorkommnisse.
Negative Punkte: Uh, das wird lang.
Die Hotelsituation ist unterirdisch! Extrem teure Hotels mit sehr schlechter Qualität! Die Isle of Skye zum Beispiel: kein Hotel unter 360 € die Nacht. Pro Nacht im Doppelzimmer! Wir haben dann vor Skye ein Zimmer für 300 € die Nacht genommen. Ein runtergerocktes Hotel in pakistanischer Hand – in Deutschland wären 60 € pro Nacht zu viel gewesen.
Wir haben also 2 Nächte dort geschlafen, 600 € für die 2 Übernachtungen bezahlt, und das nur, um bei 11 Grad und Nieselregen über die Insel Skye zu fahren. ☹ Ich kam aus dem Kopfschütteln gar nicht wieder raus. Im weiteren Verlauf der Tour wurde es nur wenig besser. Wenige Hotels und sehr teuer.
Die NC500 die Küste entlang fuhren wir von Wick vor John o’ Groats nach Ullapool in einem Stück. Wir hätten die 5-Stunden-Tour gerne in 2 Etappen gemacht, da die Landschaft wirklich großartig ist. Aber es gab nur ein Hotel auf der Strecke in Tongue, und das war auch abartig teuer …
Also zusammengefasst: Eine Hoteltour in UK kann man überhaupt nicht empfehlen – sehr teuer und sehr schlechte Qualität! Und ich habe noch gar nicht von den Bettwanzen im Hotel in Ballachulish bei Glencoe erzählt. Für 230 € die Nacht wurde ich an Ellbogen und Knien massiv von den Bettwanzen gebissen. Am linken Ellbogen habe ich mal gezählt: Allein auf einer handflächengroßen Fläche hatte ich 20 Bisse. Allein an einem Ellbogen!
Dazu kam das permanent schlechte Wetter. Während über Mitteleuropa über die trockene Hitze gejammert wurde, drehten sich über den britischen Inseln die Regengebiete in Dauerschleife. Jeden Tag dicke Wolken mit Nieselregen, Temperaturen 11 bis 17 Grad. In Inverness hatten wir mal einen Sonnentag und hin und wieder mal einen halben Tag, wo die Sonne schien. Aber sonst nur fett bewölkt und Regen – man schaut früh schon gar nicht mehr aus dem Fenster.
Die Hotels und das Wetter haben mir die Tour kräftig vermiest. Ich war schwer angepisst von der Situation und froh, als es wieder heim ging. Wenn ich eine Rangliste unserer bisherigen Touren machen müsste – Schottland ’25 wäre mit riesigem Abstand an letzter Stelle. Bei den Kosten allerdings an erster Stelle.
Dass die schottischen Städte dem Verfall preisgegeben sind, brauche ich hier eigentlich gar nicht mehr zu erwähnen. Die kleineren/mittelgroßen Innenstädte sehen meist trostlos aus, viele Geschäfte sind leer, die Restaurants sind ausgedünnt und es gibt größtenteils nur noch indische und pakistanisch-arabische Gaststätten … aber das ist ja daheim in thüringischen Kleinstädten auch nicht besser.
Positiv:
Das gab es natürlich auch. Die Landschaft ist wunderschön, wenn man sie denn im Regen und Nebel sieht. Die Leute waren immer sehr nett zu uns, im Verkehr waren alle sehr rücksichtsvoll und haben uns teilweise zum Überholen genötigt. Und die vielen Castles und Destillerien sind auch immer einen Besuch wert.
Würden wir euch Schottland empfehlen? Ja, mit einem Camper oder vielleicht mit einer Busreise (in der Hoffnung, dass dann gute Hotels ausgewählt werden). Aber eine Tour nach unserer Art, mit Krad oder Auto und immer nur das Hotel für den nächsten Tag buchen – ein eindeutiges Nein!
Und zur Motorradtour mit Zelt statt Hotel: Wir hatten manchmal in unserem Hotelzimmer die nassen Klamotten nicht trocken bekommen. Wir wünschen viel Spaß beim Versuch, das im nassen Zelt zu schaffen …