Eigentlich war für diesen Sommer eine 3 wöchige
Schottlandtour geplant. Mit der Fähre von Amsterdam nach Newcastle, dann rüber
nach Schottland an die Westküste und dann mit ganz vielen kleinen Fähren von
einer Insel zur nächsten. Isle of Aran (diesmal nicht die Irische), Jura, Islay
(Whisky!!!), Uist, Lewis & Harris, Skye und die Hebriden waren geplant.
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Beide Kräder laufen wieder - bereit für die Abfahrt |
Im Januar hatte ich sogar schon fast die Fähre gebucht. Ich
konnte sie nur nicht bezahlen weil irgendwas bei der Visakarte geklemmt hatte
und ich die Buchung dann gefrustet
abgebrochen hatte. Weise Entscheidung wie wir heute wissen. Wobei, englisches
Frühstück haben wir später doch noch bekommen.
Den schon fest geplanten Sommerurlaub kürzten wir wegen
des ganzen Virusquarks auf 2 Wochen, und suchten statt Schottland ein Ziel in
der Nähe. Im Ausland sollte es schon liegen, aber nicht mehr als 4..5
Fahrstunden per Landstraße weg sein…da bleibt eigentlich nur ein Land übrig.
Ich dachte sofort ans Riesengebirge, dorthin ist die Fahrstrecke aber etwas zu
lang. Der Finger wanderte auf der Landkarte umher, und blieb an einer recht
bekannten Stadt hängen, wo wir aber noch nie waren.
Nach langer Zeit wieder mal ein Hotel über booking
buchen, da die Preise doch recht günstig waren nahmen wir gleich das Hotel ganz
vorn am Platz.
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Luft aufpumpen nach 1 Monat Standzeit |
Mittwoch früh gings los. Die Rolle wurde am Abend vorher
gepackt, nur 1/3 voll da die Reise doch sehr kurz sein wird. Bis nach Bayern
fuhren wir auf der Autobahn, Strecke machen. Ab 30km vor der Grenze war dann
nur noch Landstraße angesagt.
Das Passieren der Grenze merkten wir nur an den paar
Schildern direkt an der Grenze, sonst nur normale Straße. Bis vor wenigen
Wochen war die Grenze noch zu, ob es da irgendwelche Sperren gab wissen wir
nicht.
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Die erste Pause in der Tschechei, etwas futtern |
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Das Wetter passt, nur kurz vorm Ziel ein paar Tropfen |
Die Fahrt durch die Tschechei verlief bis 40 km vor das
Ziel sehr gut, kleine Straßen mit wenig Verkehr durch grüne Natur. Dann routet
das Navi auf die E49, eine intensiv befahrene große zweispurige Straße mit
vielen LKW. Da kurvige Strecke aber 1 Stunde länger dauerte reihten wir uns in
den Verkehr ein und fuhren mit 90 Richtung Südwesten. Die Fahrt war aber ok,
schneller darf man eh nicht fahren.
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Der große Platz in Budweis, ganz rechts unser Hotel Zvon |
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Samson-Brunnen auf dem Platz |
Kurz vor Budweis regnete
es ein paar Minuten, unsere Sachen wurden aber durch den Fahrtwind sofort
wieder getrocknet.
In Budweis parkten wir auf den zentralen Platz und ich
ging an die Rezeption um zu fragen wo wir parken können. Ich wurde sehr
freundlich empfangen, wir müssen einmal um den Block fahren und dort hilft uns
dann ein Mitarbeiter mit dem Fahrstuhl… Da haben die hier in den alten Häusern
noch eine Tiefgarage eingebaut.
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Im Fahrstuhl |
Also zweimal rechts rum und wir stehen vor einer
Einfahrt, die sich beim rein fahren als Fahrstuhl entpuppt. Der
Fahrstuhlwächter verriegelt die Tür, drückt sein Knopf und wir fahren langsam
nach oben statt wie erwartet nach unten. Im zweiten Stock stoppt der Fahrstuhl,
die Türen werden geöffnet und wir fahren in den 25x25m großen Parkbereich. Hier wurde also in die Häuser ein Parkdeck
eingebaut. Das erste Mal das wir mit den Krädern mit einem Fahrstuhl fahren.
Unser Zimmer ist irgendwo an der Seite, wir müssen Gang
hinter, Treppe hoch, Gang, Treppe, zwei Mal links…als wir endlich die Tür von
Zimmer 275 öffnen sind wir angenehm überrascht, großes Zimmer mit abgeteilten
Küchenbereich und super Bad – sehr schön, richtig gebucht.
Die Motorradsachen werden abgelegt, im nu ist das halbe
Zimmer bedeckt. Helme ans Ladegerät stecken und erstmal ab unter die Dusche.
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Blick auf die Maltsch, vom Restaurant aus |
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Der beste Campari ! |
Dann raus in die Stadt, wir laufen über die Maltsch und
die Moldau und spazieren ne Stunde durch die Gassen. Sehr schön hier, viele
schöne alte Häuser und ein Haufen junger Menschen (Budweis ist
Universitätsstadt erzählt uns Wiki am Abend). Gegen 19 Uhr sind wir wieder auf
dem großen Platz. Wir wollen etwas Essen, aber alle Tische draußen sind
besetzt, und reinsetzen wollen wir uns bei dem schönen Wetter nicht. Auf dem
Platz finden wir nichts, also gehen wir zurück an die Maltsch ins Gasthaus Zur
angeschossenen Gans. Dort sind wir vorhin vorbei gelaufen, ein nettes
Restaurant mit großer Terrasse …
Wir sitzen nach einer längeren Motorradstrecke direkt am
Wasser, trinken tschechisches Bier und extrem gutschmeckenden Campari und
bekommen gleich ein leckeres Essen…Reisen ist so schön!
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Der schwarze Turm |
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Blick von oben auf Budweis |
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Teilweise sehr schöne Häuser |
Am Donnerstag hat die Holde Geburtstag. Der Tag heute ist
quasi ihr Geschenk. Wir schlafen länger, frühstücken schön und spazieren dann
durch die Stadt. Den Schwarzen Turm mit seinen 225 Stufen erklimmen wir,
Erinnerungen an die Toskana im letzten Herbst werden wach. Was wir da auf Türme
geklettert sind…
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Im Budweiser Park |
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Hinlegen und die Seele baumeln lassen |
Dann schlendern wir weiter in den Park. Wir laufen umher und legen uns dann ne halbe Stunde auf die Wiese am Teich. Das Wetter ist
prima, blauer Himmel Sonnenschein.
In einem Kaffee in der Innenstadt gibt’s dann leckeren
Cappuccino. Aber die Wahl des Kaffees war schlecht, hier gibt es nix zu essen.
Also weiter, ein bissel durch die Stadt tingeln und ein paar hundert Meter
weiter gabs den nächsten Cappu, aber diesmal mit einem Stück Torte dazu.
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Das zweite Kaffee hatte dann auch Kuchen |
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Ein Bier in Budweis, das Hauptziel der Reise |
Dann sind wir ko vom Nichtstun und ruhen uns im Hotel
aus. Danach gehen wir ins Hotelrestaurant essen, ein fantastisches Rib Eye
Steak wartet auf mich. Ein schöner Abend, ich weiß nicht wann wir das letzte
Mal eine vierstellige Rechnung hatten.
Am nächsten Morgen bepacken wir wieder unsere Kräder,
fahren mit dem Fahrstuhl wieder runter und machen uns wieder auf gen Norden.
Wir fahren 240 km nach Karlsbad, das Zimmer hatten wir gestern Abend noch
gebucht. Kurvige Strecke ist eingestellt, folglich fahren wir ohne viel Verkehr
durch die grüne Gegend. In einem kleinen Coop irgendwo im kleinen Kleckersdorf
halten wir Mittags an, kaufen Wurst und Brot und machen auf der Bank nebenan
Mittagessen.
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Irgendwo zwischen Budweis und Karlsbad |
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Das Visier ist halbwegs sauber |
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Erste Rast |
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Und zweite Pause |
Gegen 16 Uhr kamen wir in Karlsbad an, der quirlige
österreichische Hotelier hatte sein Hotel überbucht. Statt Hotelzimmer bekamen
wir 5 Straßen weiter ein großes Apartment. Die Kräder wurden quer auf der
Straße davor geparkt und Frühstück bekommen wir morgen in einem anderen Hotel
gleich nebenan. Also alles prima!
Auspacken, duschen, Zivilklamotten anlegen und wieder
raus in die Stadt. Wir laufen die Touristenmeile zu den Quellen hinter. Es sind
schon einige Leute unterwegs, aber viele Geschäfte und Hotels sind noch
geschlossen, die Corona-Krise hat auch hier mächtig reingehauen.
Wir sind auf der Suche nach einem Eis, finden nach einer
Weile auch ein Kaffee mit Straßenverkauf und holen uns jeder 2 Kugeln. Obwohl
nix los ist kostet die Kugel über 3€, genau umgerechnet habe ich den Betrag
lieber nicht.
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Karlsbad, sehr wenig Touris da |
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Eine der Quellen, heißes schlecht schmeckendes Wasser |
Die Straße an den Heilquellen entlang ist sehr mondän und
nobel, als Kind war ich öfters hier, aber es kamen bei mir keine Erinnerungen
daran zurück.
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Kochen können die Tschechen |
Im Gasthaus Parlament setzen wir uns an einen der wenigen freien
Tische und essen noch ein schönes deftiges tschechisches Essen. Wieder sehr lecker.
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Der englisch/schottische Teil der Sommertour 2020 :-( |
Nach einer prima Nacht frühstücken wir im Hotel nebenan,
es gibt englisches Frühstück. Um das Mittagessen brauchen wir uns also keine
Sorgen zu machen.
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Wieder in Deutschland, es wird warm |
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Zum Glück haben wir Wasser dabei |
Die 130 km nach Hause sind dann wieder rasch gefahren,
Strecke ist schön und das Wetter ist gut. So gut das wir in den Pausen nach
Schatten suchen damit uns nicht zu warm wird.
Gegen 13 Uhr kamen wir dann wieder zuhause an.
Ein
schöner und interessanter Kurztrip. Die Tschechei hat uns sehr gut gefallen,
wir werden in Zukunft wahrscheinlich öfters mal vorbei schauen.
Am Abend machten wir dann noch einen Kurztrip. Es ging
mit einigen Freunden nach Griechenland, lecker essen in einer großen Gruppe –
das erste Mal in diesem Jahr.
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Daten der Tour, knapp 800 km. Wir hatten schon mehr als das 10fache, aber besser als nix |