Auf der Fähre war ich über das frühe Eintreffen in Genua
(16 statt 19 Uhr) noch etwas sauer. Ich hätte noch 2 Stunden Richtung Norden
fahren können, ich hatte aber noch auf Sizilien ein Hotelzimmer in Genua
gebucht, nicht stornierbar.
Rückblickend war das aber gut, so konnte ich den Urlaub am
Mittelmeer in wunderbarer Atmosphäre ausklingen lassen. Am Abend in Ruhe an der
Promenade direkt am Meer bei Sonnenuntergang flanieren, und dort dann noch
schön zu Abend essen….fein!
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Genua am Abend - Abschiedsstimmung |
Am Morgen bin ich dann gleich um 8 Uhr losgefahren.
Schnell noch volltanken und dann auf die italienische Autostrada Richtung
Milano. Die Visakarte hatte ich vorher schon in der Jackentasche deponiert, so
konnte ich die Maut ohne Verrenkungen bezahlen.
Die Temperatur lag bei 16 Grad, vom angesagten und befürchteten
Wintereinbruch war nichts zu spüren.
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Rast und Einkauf an der Schweizer Grenze |
Vor der Schweizer Grenze ein kleiner Stau. Aber ich muss
ja eh anhalten. In der Raststätte gab es einen Kaffee, ein Croissant und ein
Aufkleber. In Summe für 45€. Das gleiche Spiel wie im letzten Herbst, für 3
Stunden Autobahn bezahlt man 38€ an die Schweizer. Die Vignette ist dieses Jahr
hellgrün, ich klebe sie diesmal auf die Rückseite der Gabel (im Handschützer
wie im letzten Jahr war es mir doch zu auffällig).
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Schweizer Autobahn Vignette |
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Schweizer Berglandschaft - schön! |
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Eine der vielen Pausen an dem Tag |
Die weitere Strecke war mir nicht klar. Wenn es warm ist durch
den höher liegenden San Bernadino – Tunnel LINK. Wenn es kälter ist durch den Gotthardt–Tunnel LINK - ist nicht so hoch wie die erste Route und dadurch wärmer und eisfrei, bedeutet aber für
mich eine Stunde Umweg.
Da es bisher doch nicht so kalt wie befürchtet war wähle
ich die kurze Strecke durch den San Bernadino. Gute Entscheidung, es lag zwar
Schnee bis direkt unter die Leitplanke, aber die Straße war frei und trocken,
und mit 4 Grad war der Gefrierpunkt auch weit entfernt. Das höher gelegene Stück
war ohne Probleme zu befahren, ich bewunderte die schneebedeckten Berge
ringsum, und wurde plötzlich durch einen roten Blitz geblendet. Da haben mich
die Schweizer also mit ca. 90 in der 80er Zone erwischt … ich bin gespannt ob
da was kommt und was es kostet.
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Schnee am San Bernadino |
Der Bereich um die Grenze am Bodensee war nochmal nervig,
komplett vom Verkehr verstopft, nur Schritttempo möglich. Da ich aber noch im
italienischen Fahrmodus war bin ich recht zuversichtlich durch jede mögliche
Lücke links und rechts vorbeigeschlüpft.
Gegen 15 Uhr hatte ich Deutschland erreicht. Die Frage
durchfahren oder hier pennen und morgen weiter stellte sich eigentlich nicht,
das Wetter war gut, ich war topfit – also die 5 Stunden bis nach Thüringen
durchfahren.
Um 8 war ich dann in Jena, schnell noch an der Tanke
einen Blumenstrauß kaufen….
1000 km bin ich an dem Tag gefahren, ich kann mich nicht
erinnern solch eine lange Strecke mit dem Motorrad gefahren zu sein. Bisher hatte
ich nach längeren Autobahntagen immer Probleme mit Rücken und vor allem der
Sitzfläche. Heute war ich aber noch prima drauf, nix tat weh. Liegt vielleicht
an der Radler-U-Hose die ich seit diesem Jahr zum Kradfahren anziehe…
Damit ist eine wunderbarer Tour zu Ende, alles hat
geklappt und nix Schlimmes ist passier…super 2 ½ Wochen. Noch 2 Tage ausruhen
und dann geht’s wieder in die Salzmine, das Geld für die nächste Tour muss
verdient werden!
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Knapp über 1.000 km am Tag! Die Geschwindigkeiten stimmen aber nicht |
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Daten der gesamten Tour - war doch ganz schön weit! |