Samstag, 30. Juni 2018

Halbinsel Dingle

Nach dem Frühstück packten wir wie üblich unsere 1.000 Sachen. Aber diesmal legten wir die Turnschuhe griffbereit oben in die Koffer und stopften die Motorradhosen oben in die Rolle. Wir wollen zuerst ins nächste Hotel in Tralee fahren, dort das Gepäck und die Stiefel abgeben und dann die Runde entlang der Küste von Dingle fahren.
Nach einer halben Stunde Fahrt trafen wir in Tralee eine sehr hilfsbereite Hoteldame, sie schleppte gleich unsere schweren verdreckten Koffer in den Abstellraum hinter det Rezeption, alles kein Problem.
Dadurch erleichtert fuhren wir sofort weiter nach Westen, auf der N86 ging es die Nordküste entlang zur Stadt Dingle. Am Brandon Bay machten wir eine Pause am Sandy Bay Beach, schöner Sandstrand, aber bei Ebbe wie jetzt gerade ist das Wasser weit abgesunken und viele große Steine sind sichtbar.
Hinter dem Strand biegt die Straße nach Dingle ins Inselinnere ab, es geht immer höher in bergiges und felsiges Gelände. Feine Kurven und tolle Aussichten hat man hier. An einem kleinen Parkplatz kurz vor dem Connar Pass halten wir an und klettern wie andere Touris 40 m über große und kleine Felsen den Berg hoch. Oben steht man plötzlich vor einem Bergsee, der im hinteren Bereich von einem steilen Berg umrahmt wird. Wunderschöner Anblick. Gut das wir wieder nur in Jeans unterwegs waren, mit dicker Hose und den Stiefeln hätten wir die Kletterei nicht gemacht.
Oben auf dem Pass konnte man dann weit in die Berge schauen und die Süd- und Nordküsten der Halbinsel sehen.
In Dingle sind wir dann vom üblichen Weg abgewichen und einfach auf kleinsten Straßen gen Norden gefahren. Wir wollten zum Ballydavid Head, und dann an der Küste entlang nach Süden zum Slea Head. Die Navigation war hier nicht einfach, die Namen auf der Karte gab es nicht  im Navi, die kleinen Orte hier haben keine Ortsschilder, und wenn doch nur auf Gälisch….wir fuhren dann einfach nach dem Kompass im Navi. Die Spitze der Halbinsel ist traumhaft,eine wilde Felsenküste mit den Gischtwellen des anrollenden Atlantiks, oben überall  satte grüne Wiesen (mit bunt angemalten Schafen darauf) und im Hintergrund liegen schroffe Inseln im Meer….
In einen der kleinen Dörfchen haben wir dann Mittag gegessen. Danach erreichten wir mit dem Slea Head den westlichsten Punkt von Irland (und Europas? Da streiten sich die Fachleute). Dort gibt es völlig überraschend einen Sandstrand. Versteckt in einer Felsnische liegt der ca 100m breite Coumeenoule Beach. Feiner Sand inmitten der sehr hohen Felsenküste…ein toller Anblick!
Die Südküste entlang ging es dann zum nächsten Strand, bei Inch ragt eine große Landzunge nach Süden, der westliche Strand davon ist von einem breiten Streifen feinsten Sandes bedeckt. Alles ist voller Menschen, und da es wohl in Irland üblich ist mit dem Auto an den Strand zu fahren sieht es hier aus wie auf einem Parkplatz. Wir drehen eine kleine Runde über den Strand, aber tiefer weicher Sand ist kein guter Untergrund für Motorräder. Deshalb stellen wir das Krad lieber auf dem asphaltierten Parkplatz am Strandeingang ab. Im Restaurant daneben kaufen wir uns ein Eis und schauen dem Wuhling hier zu. Durch den starken Wind ist ständig ein Haufen Sand in der Luft, die ganze Gegend wirkt gelblich vernebelt.
Von Inch fahren wir auf Single Roads quer durch die Berge nach Tralee zurück. Erst gegen 19 Uhr kamen wir am Hotel an. Kurz vor 21 Uhr genossen wir dann in einem feinen Restaurant Steaks mit Fries, und mit ein paar Guinness …
Die Tour um die Halbinsel Dingle hat uns wesentlich besser gefallen als der Ring of Kerry, es gibt eine viel schönere und wildere Landschaft zu bestaunen als auf dem immer angepriesenen Ring of Kerry.
Der folgende Tag war ein Ruhetag. Wir haben lang geschlafen, sind durch Tralee flaniert, haben stundenlang im Park gelegen und danach ausgiebig Cappuccino getrunken…etwas Erholung nach einer Woche auf dem Krad muss sein!
Morgen geht's weiter Richtung Norden, die Cliffs of Moher warten.





















Donnerstag, 28. Juni 2018

Ring of Kerry

Frühstück gabs heute wieder im Hotel. Danach machten wir uns auf den Weg den bekannten Ring of Kerry zu fahren, eine 200..250 km große Tour entlang der Halbinsel Kerry.
Vom Hotel in Killarney ging es nach Süden durchs Gap of Dunloe, enge Straßen durch Bergen und Felsen. Dann weiter Richtung Westen nach Sneem und den Ring entlang bis nach New Chapel Cross. Kurz dahinter sind wir von der N70 abgebogen und über Ballinskelligs und Portmagee auf die Insel Valencia. Von dort mit einer kleinen Fähre wieder runter von der Insel nach Cahersiveen und über den Ballaghisheen Pass und Ballaghbeama Gap zurück zu unserem Hotel nach Killarney.
Eine eindrucksvolle Strecke mit vielen schönen Aussichten auf Berge, Inseln und Felsen….wie üblich kommt das auf den Fotos überhaupt nicht rüber. Es war der bisher schönste Tag der Tour!
Gefahren sind wir die Runde heute in Jeans und Turnschuhe. Aktive Sicherheit geht vor, bei 29 Grad falle ich in voller Montur nach ein paar Stunden vom Bock. Aber so war es auszuhalten, nur die Füße waren etwas warm. Mir wurden nur diese neumodischen Sneaker-Socken eingepackt, deswegen bläst mir jetzt die 100 Grad heiße Luft vom Motor direkt auf die Knöchel.
Vom fahren sind die Straßen hier schon anspruchsvoll. Grundsätzlich sind die Straßen sehr eng, genau LKW-Breite. Dann stehen unmittelbar an den Seiten hohe Büsche / Hecken / Mauern, durch die man in der Kurve nichts sieht und durch die der Gegenverkehr immer etwas mehr in der Mitte fährt. Heute kamen nach sehr viele single roads dazu, mit schönen engen Kurven und Spitzkehren, viele nicht einsehbar. Und wegen dem warmen Wetter kommt ein weiteres Problem dazu. An vielen Stellen schmilzt der Asphalt der Straße, besonders in der Fahrspuren der Lkw. Dann hat man breite Flächen mit einem schmierigen rutschigen Straßenbelag, teilweise hunderte Meter lang. Extrem gefährlich, deswegen bin ich heute sehr vorsichtig gefahren.
Und als ob das nicht schon genug ist fahren die hier alle auf der falschen Seite! Aber mit dem Linksverkehr komme ich bisher recht gut zurecht.
Wir sind heute schon eine Woche unterwegs, und alles läuft prima. Wir sind fit, Wetter ist fein, die Technik spielt noch mit…Der einzige Verlust ist meine Brille, die ich auf der Fähre runter geschmissen habe (ja, schon wieder.🙄😥).
Morgen Fahren wir eine Runde über die Halbinsel Dingle, quasi ein Finger über der Halbinsel Kerry.

















Mittwoch, 27. Juni 2018

Von Kinsale nach Killarney, Ring of Beara

Heute gabs kein Frühstück in der Unterkunft. Deswegen haben wir nach dem Aufstehen gleich alles zusammen gepackt und sind schon kurz vor 8 los.
Frühstück machten wir dann im gleichen Hotel wie gestern Abend. Es wurde aber nur im feinen Salon aufgetischt, wir legten unser Moppedzeug also auf den Teppich und nahmen in den Plüschsesseln platz.
Zuerst fuhren wir die Küste westlich nach Clonakilty, weiter nach Skibbereen. Hier sahen wir zum ersten Mal nach 3 Tagen den Altantik. Und hier standen die ersten Wegweiser zum Wild Atlantic Way.
Weiter nach Bantry, und ab Glengarriff fuhren wir den Ring of Beara. Dann von Kenmare nach Killarny, wo wir ein Zimmer gebucht hatten.
Die Landschaft ist wunderbar, grüne Hügel, wilde Felsen am Ufer, weite Buchten und teilweise recht hohe Berge.
Das Wetter ist inzwischen zu gut für uns, bis zu 27 Grad und keine Wolke am Himmel. Wenn die Fahrt mal etwas langsamer ist schwitzen wir wie sau.
Wir sind heute 270 km gefahren, haben dafür aber 6 Stunden reine Fahrzeit gebraucht. Grund sind die extrem verwinkelten kleinen Straßen, auf denen man nur langsam voran kommt.
Morgen wollen wir den Ring of Kerry fahren,mal schauen wie lange wir für die 240 km brauchen.