Sonntag, 3. Mai 2020

Frühjahrsagonie


Sven - Halbinsel Mani

Letztes Jahr im April/Mai waren wir in Griechenland, 3 traumhafte Wochen.
Unser Fotobuch zur Reise
Irgendwann im Herbst fingen wir dann an das Fotobuch zu machen. Zuerst wählte Anja die Bilder aus und füllte die vielen Seiten, danach war ich an der Reihe und machte den Feinschliff. Nach vielen vielen Stunden war das Buch dann fertig, wurde hochgeladen und kam zum Glück noch vor dem 24.12. bei uns an. Ein sehr schönes Weihnachtsgeschenk!
128 Seiten bunte Motorradreise-Lebensfreude!
Meine MZ 1000 SF - 2013 auf der Isle of Skye
Ich hinter meiner schönen MZ in Schottland, das Wetter war teilweise sehr schottisch
Die Gepäckunterbringung war noch etwas rudimentär. Hinten Heiners BMW
2014 kaufte ich mir meine KTM. Und sie fuhr/fährt sich so klasse das die Emme seitdem nur noch in der Garage steht. Abgemeldet, Tank leer, Ruheversicherung drauf, so steht sie die letzten Jahre hier rum.
Es war mir ja schon länger klar, ich werde sie nie wieder dauerhaft fahren. Meine 2m auf der Emme unterbringen ist nicht so einfach, seit ich die KTM habe und sie noch ein wenig umgebaut wurde weiß ich wie gut es ist mit einem vernünftig großen Motorrad zu fahren. Ich würde maximal 1x im Jahr mit ihr zum MZ 1000-Treffen fahren, und dafür lohnt sich der Aufwand nicht.
In diesem Frühjahr wurde der Entschluss gefasst die Garagen zu verkaufen. Dafür müssen sie leer sein, und die MZ muss verkauft werden.
Thomas, ein Kollege aus der MZ 1000 Truppe, wurde leider im Herbst von einem Taxi abgeschossen. Seine Emme ist Kernschrott. Im April holte er meine schöne MZ ab und schaffte sie zu Markus nach Wedemark in die MZ 1000 Werkstatt. Reifen, Kette, Bremse, Service, Tüv neu. Maschine läuft, nur die Benzinpumpe war vergammelt und es mussten ein paar Teile getauscht werden.
Meine schöne MZ! Ich war mit dem Foto zu langsam, Thomas hat schon die Scheibe abgebaut damit sie in den Transporter passt



Ein letzter Blick, und sie ist weg :-(
Die MZ kaufte ich damals 2008, aus der Laune heraus dass das Leben zu kurz ist nur japanische Vierzylinder zu fahren. Ich war zwar zufrieden mit meiner Fireblade, aber ich hatte Lust auf was anderes und gerade etwas Geld über… Eine gute Entscheidung damals! Die große MZ fährt sich echt klasse, wenn bei 5000 Umdrehung der Motor anfängt zu hämmern und zu vibrieren! Ich bin ca. 23 tkm damit gefahren, viele schöne Touren, unter anderem meine erste größere Motorradreise nach Schottland. Wobei diese super Reise dann eigentlich auch mein Abschied von der MZ war. Wir fuhren damals mit 2 Emmen nach Schottland, und nur ich kam mit dem Krad wieder zurück. Wegen extremen Starkregen hatte Marcs Emme Elektrik Probleme. Reparatur nicht möglich, keiner kannte sich aus, Ersatzteile wären nicht lieferbar gewesen…solche seltenen Motorräder sind nicht das erste Mittel der Wahl für Motorradreisende, und ein solcher wollte ich ja in Zukunft sein.

Nun ist meine schöne MZ weg. Das Herz blutet, aber der Kopf weiß dass es richtig ist. Ich hoffe das Thomas noch viele schöne Kilometer mit ihr fahren wird!


Ich, mit Maske in der Salzmine
Bekannter weise kam im Frühjahr eine nervige chinesische Dame namens Carina zu uns. Sie hat recht mächtig unsere Jahresplanung zerschlagen. Statt eine Woche Rom mit der ganzen Familie gab es zum 70. Geburtstag der Mutti nur ein Kaffeekränzchen im kleinsten Kreis. Dafür haben wir jetzt einen zwölfhundert Euro-Gutschein von EasyJet und diverse Eintrittskarten für römische Sehenswürdigkeit mit längerer Haltbarkeit. Auch die angedachte Schottlandreise im Juni ist Geschichte. Vielleicht fahren wir stattdessen mal ne Woche nach Bayern – wenn man wieder darf.
Ansonsten tangiert mich die Pandemie nicht wirklich stark. Wir leben hier ganz normal in unserem Dorf, gehen arbeiten, spazieren viel und fahren mit Rad und Krad durch die Gegend. Fernsehen haben wir nicht, Radio hören wir nur Webradio ohne Nachrichten – die Dauerbeschallung mit dem alleinigen Carina-Thema trifft uns nicht. Nur das Einkaufen im Supermarkt ist blöd, jetzt sogar noch mit Maske. Und in der Salzmine müssen wir jetzt auch Masken tragen, 8h das blöde Ding vorm Mund, man bekommt schlecht Luft, die Brille beschlägt ständig – ich bin genervt. Und noch genervter bin ich von der Schichtarbeit. Damit weniger Leute in der Firma sind arbeiten wir jetzt auch in Schichten. Früh von 6 bis 14 Uhr geht ja, aber Spät bis 22.30 Uhr ist doof. Nach 20 Uhr werde ich müde, da bekomme ich keine Arbeit mit ingenieurtechnischem Niveau mehr hin. Datenpflege geht vielleicht grade so noch.
Mundschutz - sogar mit Helm, und Handschuhe -- wir sind geschützt
Das war es dann aber schon. Meinen Gemütszustand würde ich als genervt aber unbekümmert beschreiben. Ich habe ein bissel Angst wegen meinen älteren Verwandten, aber ansonsten sehe ich die ganze Geschichte recht gelassen. Wenn ich mir den Altersschnitt der Betroffenen anschaue und noch ein wenig Prozentrechnung (eher Promillerechnung oder ppm) betreibe kann in mir keine Panik aufkommen.
Jammer nicht, ich will fahren!
Manchmal gabs auch Touren zu dritt
Nein, nicht Toskana! Thüringer Grenze nach Anhalt, die wir nicht überfahren dürfen
Wieder mal kurvige Strecke durch den Wald
Die Gegend gleich nebenan ist auch schön
Stausee Hoenfelden

Durch die Einschränkung der Carina-Geschichte können wir aktuell keine größeren Touren machen. Wir fahren an den Wochenenden durch Thüringen, und achten darauf nicht nach Sachsen, Anhalt oder Bayern zu fahren. Das könnte zu Problemen führen. Deswegen geht’s nur durchs Thüringer Land, kurvige Landstraßen, Picknick am Waldrand, glücklich durch Kradfahren kann man auch zuhause werden.

Kein Umfaller - Zärtlich auf die Seite gelegt!
Temperaturproblem

Meine KTM hat jetzt 111 tkm runter. Schon vor 2 Jahren wurde die Öltemperatur des Motoröles ungewöhnlich hoch, den Pass hoch zB stieg sie auf 105°C an, bei normaler Wassertemperatur. Bisher total ungewöhnlich, der Motor hatte nie thermische Probleme, lief immer recht kühl. Damals verschwand/verbesserte sich die Geschichte nach einem großen Service.
Letztes Jahr wurde es aber wieder schlimmer, in Florenz erreichte ich bei unter 20 Grad Lufttemperatur 110°C Öltemperatur – hier kann irgendetwas nicht stimmen.
Besuch beim Händler brachte keine Erkenntnisse, O-Ton „Das ist normal“…
Öl ist sehr heiß, Kühlwasser ist normal warm -meiner Meinung nach stimmt etwas mit dem Wärmetausch Öl-Wasser nicht. Also legte ich die KTM mal auf die Seite und baute den Öl-Wasser-Wärmetauscher aus. Ohne wirkliches Ergebnis, der Tauscher ist in beiden Kreisen durchgängig… Mmh, wie geht’s weiter? Ist der Öltemperatursensor defekt und zeigt falsche Werte an? Oder ist die Wasserpumpe verschlissen…? Auf jeden Fall ist die KTM sehr schrauberunfreundlich gebaut. Der Öltemperatursensor ist im Öleinfüllrohr verbaut, da kommt man noch ran. Aber der Stecker vom Sensor ist unter dem Tank beim Kabelbaum eingeclipst. Deswegen muss die Verkleidung um den Tank runter, und dann auch noch der Tank – nur um den Stecker zu lösen… Ist grundsätzlich so, um die Scheinwerferbirne zu wechseln muss man 20 min schrauben und alle Verkleidungsteile vorm Tank bis zur Maske lösen…. Wie geil war da die Lösung der MZ 1000, 2 M6-Schrauben lösen und man konnte den Tank nach oben klappen und der Motor grinste einen an…ach ja die MZ!
Also, bis jetzt noch keine Lösung des Problems. Zur Zeit fehlt mir auch etwas die Motivation das Problem anzugehen. Weit weg fahren wir heuer ja eh nicht....
So bleibt das Öl drinne, und Großteil vom Kühlmittel auch
Der Öl-Wasser-Wärmetauscher, scheinbar in Ordnung