Sonntag, 12. Mai 2019

Von Meteora nach Thessaloniki

Da heute eine Strecke mit 4 Fahrstunden ansteht müssen wir 7.30 Uhr aufstehen. Der Wecker ist entsprechend gestellt. Am Morgen weckt mich dann die beste Mitfahrerin von allen und sagt das es schon nach 9 ist. Der Wecker war zwar gestellt aber stand noch im Arbeitswochen-Modus, und heut ist Samstag. Naja, gehen wir erstmal in Ruhe frühstücken.
Das Wetter ist heute fantastisch, blauer Himmel und Sonne pur. Als wir gestern bei den Klöstern von Meteora waren war der Himmel teilweise stark bewölkt und es hat kurzzeitig sogar geregnet. Deswegen stellen wir unser Gepäck erstmal bei der Rezeption ab und fahren schnell nochmal das kurze Stück den Berg hoch und machen noch ein paar Fotos der Klöster bei blauem Himmel.
Als wir dann endlich mit Gepäck losfahren ist es schon halb 12, nicht ganz nach Plan aber was solls.
Wir fahren über schmale Bergstraßen in nordöstliche Richtung. Schnell sind die halbwegs gut gebauten und befahrenen Strecken vorbei und wir fahren wirklich durch Gegenden wo kaum jemand unterwegs ist. Bergige Gegend mit ständig Serpentinen hoch und runter. Plötzlich taucht hinter einer Kurve eine Schafherde auf, einige Hunde drum rum und ein Auto dazwischen. Der Hund vor uns kommt wild bellend auf uns zu gerannt. Kurzer Schreck, aber der Schäfer im Auto wird ihn sicher bald zurück rufen. Der weiße Pkw schiebt sich durch die Schafe und fährt einfach an uns vorbei und ist weg. Es war nicht der Schäfer, sondern nur ein ganz normaler Autofahrer der hier unterwegs war. Wir stehen also immer noch da rum, die Schafherde blockiert die Straße, die anderen Hunde schauen alle in unsere Richtung und unser Problemhund stand 3 m wild bellend vor uns und kam näher. Wie der Geifer durch die Gegend flog! Zu sagen ich hätte Angst wäre stark untertrieben! Marc hatte uns aus Albanien erzählt das die Hunde nicht in den Stiefel beißen sondern auf den Oberschenkel gehen. Und meiner lag für ihn in bequemer Reichweite.
Zum Glück ging der Weg leicht bergan. Ich konnte das Krad also stückweise langsam zurück rollen lassen und dadurch zeigen das ich keine Schafe klauen will. Bello verfolgte uns weiter bellend die 20 m zurück und behielt uns genau im Auge. Dann war irgendwann die Herde komplett von der Straße runter und stand rechts in der Pampa. Am Ende der Herde waren auch noch Ziegen unterwegs. Die Hunde liefen ihrer Herde hinterher und wir konnten durchschnaufen und weiterfahren. Menschen waren keine zu sehen. Es ist das erste Mal das uns hier ein Hund böse angegangen ist, und er hat ja nur seinen Job gemacht. Anja hat den wilde Kläffer noch fotografiert, ein sehr teures Foto wie ich später feststellen musste.
Wir fuhren weiter durch unsere wilde Landschaft und fuhren in Agios Dimitrios an einem kleinen Restaurant vorbei was schöne aussah. Da wir Hunger hatten hielten wir an und setzten uns rein. Wir bestellten 3 leckere Sachen und ich wollte von Anja das Foto des Hundes sehen. Sie gibt mir die kleine Panasonic -Knipse, ich fasse nicht richtig zu und das Teil rutscht mir aus der Hand. Interessant, obwohl das Teil recht leicht ist und nur aus 15 cm runterfiel durchschlägt es nicht nur die 2 Panzergläser auf meinem Handy, das richtige Display wird auch zersplittert und ist dauerhaft tod, tut kein Mucks mehr. Toll, das Teil ist erst 2..3 Monate alt und schon im Eimer.
Zum Glück habe ich noch ein Ersatzhandy mit. Sogar WhatsApp funktioniert auf dem alten Lumia noch. Es kann also normal weiter gehen, nur den Geo tracker können wir nicht mehr verwenden. Ich hoffe wir bekommen die Bilder noch vom defektem Handy runter, die neumodischen Teile haben ja nur noch internen Speicher und keine Speicherkarte mehr.
Als wir in Katerini ankamen hatten wir die Wahl zwischen 90 min langweilige Landstraße durch eine Ebenr entlang der Autobahn oder 40 min auf der Autobahn bis zum Hotel. Nun, die 1.5€ Maut haben wir gerne gezahlt und die 40 Minuten sind schnell vorbei gewesen.
Im Hotel nur kurz ausgeruht, umgezogen und in Jeans und ohne Gepäck nach Thessaloniki rein. Dort direkt am Hafen war ein riesen Trubel, Samstag Abend halt. Wir stellten das Krad in einer Seitenstraßen ab und liefen die Straße direkt am Wasser entlang. Schiebende Menschenmassen, lauter Musik total durcheinander, die knallende Sonne obendrauf…ich bekam eine völlige Reizüberflutung und wollte nur noch weg. Ist den ganzen Abend in der Stadt auch nicht besser geworden. Wir haben uns die Strandpromenaden bis zum weißen Turm angeschaut, uns ein bissel in den Park gesetzt, ein leckeres Eis gegessen und dann noch was in einem Restaurant gegessen. Dann sind wir im dunklen wieder zurück ins stille Hotel gefahren.