Dienstag, 17. Juli 2018

Rückfahrt mit der Fähre von Newcastle nach Amsterdam

Das Frühstück war prima, das Zimmer auch. Mit nur 40 Pfund war das die billigste Unterkunft während der Reise, mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis.

Von Dumfries in Schottland ging es dann quer über die Insel an die Ostküste nach Newcastle in England. Wir fuhren schnellste Route, also gut ausgebaute breite Landstraße, dazwischen mal ein kleines Stück Autobahn. War jetzt nicht so langweilig wie es sich anhört, Landschaft war recht schön.
Zwischendurch nochmal tanken, wir überlegen noch etwas Futter für die Fähre mitzunehmen. Das lassen wir aber, die 15€ für das Abendgericht dort können wir uns doch noch leisten.
Vor Newcastle wird der Verkehr sehr dicht, wir müssen mitten durch die Stadt, Kreisverkehre mit vielen Abfahrten, Baustellen…. zweimal biege ich falsch ab und wir müssen wenden.
Halb 2 sind wir dann am Hafen. Vorm Abfertigungshäuschen stehen schon ein paar deutsche Camper und englische Motorradfahrer. Wir stellen unser Mopped dazu, setzen uns an den Rand und lesen bzw. daddeln mit dem Handy rum. Der Schalter wird aber bald aufgemacht, ich zeig den Emailausdruck der Bestellung und bekomme die Bordkarten. Wie bisher immer alles problemlos, mit Directferries.com hat immer alles reibungslos geklappt.
Dann stellen wir uns in die nächste Warteschlange vor der Grenzabfertigung. Hier wird es sicher auch noch etwas dauern, deswegen gehen wir noch ins den Shop vom Terminal nebenan. Unsere letzten Pfund wandeln wir in zwei leckere Cappucini um. Wir gehen damit raus, und sehen dass die Abfertigung schon geöffnet hat und die Fahrzeuge schon reinfahren. Also ohne einen Schluck getrunken zu haben die Becher auf 2 Pfähle gestellt und zum Krad geeilt. Der schöne Cappu!
Die Persos werden kontrolliert und die Motorräder vor uns müssen die Koffer öffnen. Mich fragt der etwas zahnlose Grenzmensch freundlich ob ich Drugs or Wives dabei habe. Ich deute verdutzt auf die Dame direkt hinter mir. Wir lachen alle und er spricht das eigentlich gemeinte „Knifes“ etwas deutlicher aus. Ich verneine natürlich, wir haben nix dergleichen an Bord. Dann will er in meinen Tankrucksack schauen, ich öffne ihn und als erstes wird mein innen am Deckel einceclipstes Einhandmesser (zum Apfel schälen) sichtbar. Ups, ich bekomme ein kleinen Schreck. Er kramt aber nur im chaotischen Inhalt des Tankrucksackes rum und sagt nix zum Messer. Wir dürfen weiterfahren und stellen uns in die dritte Schlange direkt vor der Fähre. Nach ner halben Stunde dürfen die ersten Motorräder reinfahren. Sie müssen eine steile Rampe hoch und werden dann rückwärts zum Abstellort bugsiert. Sah alles recht umständlich aus. Dann durften wir hoch, vor uns eine Dame mit einer Triumph. Wir mussten zum Glück nicht rückwärts irgendwo rein, sondern fuhren in dem sehr niedrigen Fahrzeugdeck (max 2,05 m hoch, wenn ich mich auf die Fußspitzen gestellt habe bin ich oben angestossen) bis ganz nach vorne. Dort mussten wir uns recht eng an die Wand stellen. Unten am Boden war hier links und rechts ein dünnes Stahlseil gespannt. An der Wand hingen sehr viele neue Spanngurte, sehr gut, das habe ich schon wesentlich schlechter erlebt. Abspannen mussten wir hier selber, also einmal quer über den Sitz und dann nochmal zwei Gurte nach vorn und zwei nach hinten. Dann die Rolle vom Heck abgemacht und auf zur Suche nach unserer Kabine. Die Nummer 733 fanden wir zum Glück recht schnell. Diesmal eine Innenkabine ohne Fenster, recht klein, aber 2 Betten und ein Bad – mehr brauchen wir nicht. Erst mal etwas ausruhen, dann umziehen und raufs auf Deck.
Pünktlich 17 Uhr englischer Zeit legte die Fähre ab. An Bord gilt aber mitteleuropäische Zeit, es war für uns immer etwas unklar wie spät es nun ist. Aber wir sind ja im Urlaub…
Nach einer Weile auf Deck und einem kleinen Schläfchen unter Deck wollten wir etwas essen. Mitgenommen hatten wir nichts. Wir fanden aber nur ein Restaurant mit Selbstbedienungsbuffet. Der Hunger war da – also rein. Wir wurden platziert und bedienten uns an den vielen Sachen, einiges hat sogar gut geschmeckt. Dann zahlten wir leicht zähneknirschend die Rechnung, 30€ pro Nase plus 6,50€ für die Flasche Wasser…. Für die 70 Euro hätten wir 2x normal oder 1x sehr gut essen gehen können…
Die Nacht war halbwegs gut, trotz Maschinenbrummen und viel zu kurzem Bett konnten wir halbwegs schlafen. Der Seegang war sehr gering.
Am Morgen dann das Frühstück im gleichen Restaurant. Die Kosten von 7 Pfund pro Person waren diesmal günstig, da die Auswahl sehr groß war.
Um 9 Uhr dann die Durchsage das alle Passagiere zu ihren Fahrzeugen gehen sollen. Schnell die Motorradklamotten angezogen und unser Zeug in der Rolle verstaut. Runter ins Fahrzeugdeck, Mopped steht noch, alles gut. Spanngurte weg, Rolle drauf, Navi eingesteckt…und dann mussten wir nochmal ewig warten. Wir waren in einem Seitengang gelandet, zuerst musste das große Fahrzeugdeck schräg unter uns geräumt werden, dann wurde eine riesige Rampe auf dieses Deck runter geschwenkt und die Fahrzeuge darauf mussten auch noch rausfahren. Dann wurde eine kleine Klappe von unserer Ebene auf die Rampe geschwenkt und dann durften wir als fast Letzte die Fähre verlassen.
Raus aus dem Schiff, rein in den Kontinent, und ab jetzt wieder rechts fahren!

Das letzte Mal tanken auf den Inseln

Warten bis der Schalter auf macht

Gleich dürfen wir rein, über die Bleche und dann ganz links eine steile Rampe hoch

Hier die 2 Motorräder, daneben eine Reihe PKW und ganz links das große Fahrzeugdeck voller LKW

Auf Seitenständer, mit Spanngurten an den 2 Stahlseilen fest gemacht

Die Auffahrt auf die Fähre von oben

Wir verlassen den Hafen, der Urlaub ist vorbei :-(


Gutes Wetter auf See...



...aber für einen schönen Sonnenuntergang sind zuviele Wolken am Horizont


Warten nach der Ankunft, das große Fahrzeugdeck muss frei werden, dann die Rampe runter und dann dürfen wir raus

Abfahrt in Newcastle

Ankunft in IJmuiden über Amsterdam