Freitag, 21. Juli 2017

Transfogarascher Hochstraße

Unsere Hoteldame heute früh sprach Italienisch. Wir weitgereisten Globetrottern konnten uns also diesmal ausführlich beim Frühstück mit ihr unterhalten….ok, ein paar Brocken sind doch hängen geblieben und wir konnten uns halbwegs verständigen.
Heute geht es über die zweite Hochgebirgsstrasse,  die Transfogarascher Hochstraße. Um die Hauptstraßen mit dem unvermeidlichen dichten LKW-Verkehr zu umgehen wählen wir im Navi eine Strecke über winzigste Straßen quer durchs Gelände. Man musste das Navi aber förmliche dazu zwingen, nur durch eine Reihe von „Punkten auf Karte“ war die Route planbar – ein Zeichen das die Geschichte nicht koscher war.
Erst ging es die Hälfte der Transalpina-Straße von gestern wieder hoch, dann Richtung Osten abbiegen und nach 30…40 Minuten hört der Asphalt auf und die Strasse wird zur üblen Schotterpiste mit tiefen Löchern, Kindskopfgrossen Steinen und steilen gewundenen Anstiegen. Und da müssen wir mit unseren bepackten Reisekreuzern durch. Mein Krad hat das Wort Adventure im Namen, also Gas und durch. Nach 10 km und manchen Schreckmomenten und Selbstzweifeln hatten wir dann endlich wieder normale Straße unter den Rädern, gut das wir kein Mopped weggeworfene haben, gestern die Geschichte auf der feuchten Wiese war genug.
Bei der nächsten Tanke un 14 Uhr rum wurde getankt und kurz danach das Hotelzimmer für den Abend gebucht.
Dann erreichten wir das echte Dracula-Schloss. Eine Steinruine weir oben auf dem Berg. Marc wollte hoch, Sven und ich hatten schon genug Steine im Leben gesehen. Also wurde die Reisetruppe aufgeteilt, Marc kletterte den Felsen zur Burgruine hoch, und Sven und ich fahren schon mal vor durch die Transfogarascher Hochstraße und suchen den Weg zum Hotel.
Die Hochstraße empfing uns mit einem kurzem aber heftigem Regenschauer, im nu waren wir aussen nass und es war kalt. Aber nach ein paar Kilometer wurde der Himmel wieder blau und die Straße wieder trocken.
Über Serpentinen und Spitzkehren schraubten wir uns immer höher ins Gebirge – tolle Berglandschaft!Ähnlich den Dolomiten oder dem Trollstigen in Norwegen. Ganz großes Kino!
18 Uhr kammen wir Zwei dann in dem Dorf an,in dem das Hotel sein sollte. Die Strasse hatten wir im Navi nicht gefunden. Nach 3x kreuz und quer durchs Dorf ohne einen Hinweis zu finden fing ich an die Leute auf der Straße zu fragen. Um es abzukürzen, nach 5 befragten Leuten (rumänisch ist eine interessante Sprache!) und nochmal 10 km Schlagloch-Schotterpiste fanden wir dann das Hotel. Ein modernes Haus, aber irgendwo weit draußen in der Pampa und nur über schmale Schotterpisten zu erreichen.
Marc kam dann eine Stunde später an, da er von uns die Koordinaten hatte ohne Sucherei.
Das Abendessen  (und erste richtige Mahlzeit nach dem Frühstück) gab es dann im Kletterpark nebenan, sehr leckere Pizza, Tiramisu und Palinka (einheimischer Schnaps) auf Kosten des Hauses. Superfreundliche Leute dort, und das Essen hat geschmeckt!
In Summe sind wir heute nur 320 km gefahren, aber mit einer aufregenden Offroadetappe, einer  eindrucksvoller Gebirgspassage und etwas schwierigerer Hotelsuche – ein super Tag!